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Südafrika: Brillenpinguine werden durch neue Maßnahme geschützt

Jackass or African Penguin at Boulders Beach. South Africa, , , 21.02.2022, Copyright: xBen185x Panthermedia31150065.jpg
Der afrikanische Brillenpinguin ist vom Aussterben bedroht.Bild: Imago / Panthermedia
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Südafrika: Schutzgebiet soll Überleben von Brillenpinguinen sichern

Der Brillenpinguin bewohnt die Küsten Südafrikas und Namibias. Er ist die einzige Pinguinart Afrikas, die noch in freier Wildbahn lebt. Dort brüten die Pinguine im Schutze des Schattens und gehen am Boulders Beach mit Strandbesucher:innen baden. Doch seit 1956 sind 97 Prozent der Populationen verschwunden. Nun gelang Tierschützer:innen ein Erfolg.
24.03.2025, 09:1024.03.2025, 09:10
Lena Stein
Lena Stein
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Ihr charakteristisches Rufen, das an einen Eselsschrei erinnert, brachte ihnen den englischen Spitznamen "Jackass-Pinguine" ein, was auf deutsch "Eselspinguin" bedeutet. Um sie aber von den Eselspinguinen zu unterscheiden, die in den Polargebieten leben, erhielten sie aufgrund der rosafarbenen Flecken um ihre Augen den Namen Brillenpinguine (Spheniscus demersus).

Ihr Lebensraum erstreckt sich entlang der Küsten von Namibia, Südafrika und nahegelegenen Inseln wie die Dyer Island oder der Boulders Beach. Dort fließt der kalte Benguela-Strom, eine nährstoffreiche Meeresströmung aus der Antarktis.

Brillenpinguine sind fast ausgestorben

Sie brüten in Erdlöchern, unter Felsüberhängen oder versteckt unter Büschen, um sich vor der Hitze und vor Raubtieren zu schützen. Weil die Brutplätze dadurch sehr begrenzt sind, ist der Brillenpinguin besonders anfällig für Umweltveränderungen. Auch Unfälle von Öltankern belasten die Pinguine regelmäßig.

Die Weltnaturschutzunion IUCN hat die Art im Herbst 2024 als vom Aussterben bedroht eingestuft: Während 2018 noch über 15.000 Brutpaare gezählt wurden, waren es fünf Jahre später nur noch 9.000. Seit 1956 sind 97 Prozent der Populationen verschwunden.

Am 17. März 2025 konnten südafrikanische Tierschutzorganisationen einen bedeutenden Erfolg für den Schutz der Brillenpinguine erzielen. Die NGOs BirdLife South Africa und Südafrikanische Stiftung für den Erhalt der Küstenvögel einigten sich mit dem Ministerium für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt auf die Einrichtung von Schutzzonen für die Pinguine.

Diese Einigung kam am Vorabend einer dreitägigen Verhandlung vor dem Obersten Gerichtshof in Pretoria zustande. Die NGOs hatten das Ministerium zuvor verklagt, weil dieses aus ihrer Sicht nicht genügend Maßnahmen zum Schutz der Pinguine ergriff.

Brillenpinguie: Sperrzonen geben Hoffnung

Der nun rechtskräftige Vergleich sieht vor, dass sechs Sperrzonen für die Fischerei eingerichtet werden. In diesen Gebieten dürfen Anchovis und Sardinen, die Hauptnahrung der Pinguine, nicht mehr gefischt werden. Das Ministerium hat zwei Wochen Zeit, um die Umsetzung dieser Sperrzonen durchzuführen.

Obwohl die Tierschutzorganisationen für einen dauerhaften Erhalt der Schutzzonen plädierten, gilt die Regelung zunächst für zehn Jahre. Nach sechs Jahren sollen die Ergebnisse geprüft werden.

Die Tierschützer:innen sehen dies trotzdem als wichtigen Fortschritt. Sie betonen, dass Schutzmaßnahmen wie diese nötig sind, um das Überleben der Art langfristig zu sichern. Zudem könnten auch andere Meeresraubtiere wie die Kap-Tölpeln und Kap-Kormoranen von den Sperrzonen profitieren.

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