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Schleswig-Holstein erweitert Pilotprojekt für nachhaltige Beerdigungen

In Mölln und Kiel können Menschen auf nachhaltige Art und Weise begraben werden.
In Mölln und Kiel können Menschen auf nachhaltige Art und Weise begraben werden.bild: dpa/christian charisius
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Schleswig-Holstein erweitert Pilotprojekt für nachhaltige Beerdigungen

05.08.2023, 11:5605.08.2023, 11:56
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Der Berliner Bestatter "Meine Erde" bietet die noch neue Bestattungsform "Reerdigung" nach Mölln in Schleswig-Holstein bald auch in Kiel an. Bei dieser nachhaltigen Form der Beerdigung werden die Menschen nach ihrem Tod auf einem pflanzlichen Substrat aus Heu, Stroh und Schnittgut in einem abgeschlossenen Kokon gebettet.

Körper wird binnen kürzester Zeit zu fruchtbarer Erde – umweltfreundlich

Natürliche Mikroorganismen, die sowohl im menschlichen Körper als auch in den pflanzlichen Materialien enthalten sind, zersetzen den Körper binnen kürzester Zeit zu fruchtbarer Erde. Noch übrig gebliebene Knochen und Knochenfragmente werden verfeinert und im Anschluss dem Humus beigegeben. Diese Erde wird dann bestattet.

Laut Pablo Metz, Mitbegründer des Berliner Anbieters, sei der Gedanke, nach 40 Tagen bereits Erde zu sein, für viele Menschen schön, wie er dem ZDF erklärte.

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Reerdigung ist bislang lediglich in Schleswig-Holstein erlaubt

Die Kohlenstoffe und Nährstoffe, die bei der Zersetzung des Körpers entstehen, bleiben allesamt in der Erde gebunden, die zum Nährboden für neue Pflanzen wird.

Nach Angaben des Anbieters wird dem Kokon, in den der Körper auf Stroh und Gras gebettet wird, lediglich Luft zugeführt. "Aus 80 Kilogramm Mensch werden etwa 110 Kilogramm Erde", erklärt Mit-Gründer Metz. Die neu entstandene Erde wird bei der Bestattung beigesetzt und kann direkt mit Bäumen, Sträuchern und Blumen bepflanzt werden.

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Das Grab kann im Anschluss an die Beisetzung direkt mit Bäumen und Blumen bepflanzt werden.Bild: imago images / imago images

Anders als etwa bei einer Kremation oder Sargbestattung werden bei der sogenannten Reerdigung laut dem Anbieter keine Schadstoffe freigesetzt. Zudem kommen kaum Ressourcen zum Einsatz – lediglich pflanzliches Substrat und Naturfastertuch. Für eine Kremation etwa braucht es Erdgas, einen Kremationssarg, die Aschekapsel sowie die Schmuckurne.

Möglich ist diese Form der Bestattung bislang allerdings lediglich in Schleswig-Holstein. Die neu gewonnene Erde darf allerdings auch in Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern beigesetzt werden.

Die Kosten für die neue und natürliche Bestattungsform belaufen sich auf 2900 Euro. Zum Vergleich: Bei der Einäscherung einer Person und ihrer Beisetzung in einer Urne betragen die Kosten rund 2000 Euro. Eine klassische Erdbestattung oder eine Bestattung auf See ist sogar noch einmal günstiger.

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