Nachhaltigkeit
Good News

Fürs Tierwohl: Mehrheit würde höhere Fleischpreise akzeptieren

Group of beautiful family of pigs searching and asking for food looking at camera
Freilandhaltung bei Masttieren ist keine Selbstverständlichkeit: Eine Mehrheit der Deutschen würde dafür auch mehr Geld für Fleisch bezahlen.Bild: getty images / Barbara Cerovsek
Good News

Fürs Tierwohl: Mehrheit würde höhere Fleischpreise akzeptieren

18.10.2022, 11:5118.10.2022, 17:15
Mehr «Nachhaltigkeit»

Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland ist nach eigenen Angaben dazu bereit, für mehr Tierwohl höhere Preise für Fleisch zu zahlen.

Bei einer Umfrage des Instituts YouGov gaben dies 59 Prozent der Befragten an. 23 Prozent sagten, sie seien dazu nicht bereit. 17 Prozent machten keine Angabe.

75 Prozent derer, die bereit wären, mehr Geld für Fleisch zu bezahlen, sind Grünen-Wähler. Der größte Teil der Menschen, die keine höheren Preise zahlen wollen, sind aus dem Lager der AfD (41 Prozent).

Fleischkennzeichnung ab 2023

Bundesagrarminister Cem Özdemir will 2023 neue, schwarzweiße Logos als verpflichtende Fleischkennzeichnung auf Verpackungen im Supermarkt einführen und so mehr Klarheit über die Bedingungen in den Ställen schaffen.

Unterstützung für Landwirte
noch in der Diskussion

Um Bauern auf dem Weg zu mehr Tierwohl – etwa durch Stallumbaumaßnahmen – zu unterstützen, sind nach Experten-Empfehlungen eine höhere Mehrwertsteuer oder eine Abgabe auf tierische Produkte im Gespräch.

"Wenn die Koalition nicht bald startet, schafft sie den Einstieg in das System in dieser Legislaturperiode nicht mehr."
Jochen Borchert

Die Ampel-Koalition ringt noch um eine grundsätzliche, verlässliche Finanzlösung. Denkbar wäre etwa ein Aufschlag von 40 Cent pro Kilogramm Fleisch.

FDP blockiert Tierwohl-Abgabe

Der Vorsitzende der Nutztierhaltungs-Kommission des Landwirtschaftsministeriums, Jochen Borchert, forderte eine zügige Umsetzung des seit Anfang 2020 vorliegenden Konzepts für eine Tierwohl-Abgabe. "Wenn die Koalition nicht bald startet, schafft sie den Einstieg in das System in dieser Legislaturperiode nicht mehr", warnte Borchert in einem Interview mit der "Welt am Sonntag".

Bislang hat sich die Ampel-Koalition nicht auf das Konzept einigen können, das noch die Vorgängerregierung angestoßen hatte. Borchert wirft der FDP eine "Blockadehaltung" vor. "Sie verkennt die problematische Lage der Branche" – die bisher vorliegenden Gegenvorschläge seien "nicht durchdacht".

(sp/dpa-afxp/rnd)

Bedrohter Stör in Kreidesee gesichtet – Taucher können es nicht fassen
Der Kreidesee Hemmoor macht dieser Tage ungewohnte Schlagzeilen: Ein dort gesichteter Fisch verzückt Tauch- und Naturfans gleichermaßen. Denn er sieht nicht nur spektakulär aus, sondern gilt eigentlich als nahezu ausgestorben.

Im Landkreis Cuxhaven, unweit der deutschen Nordseeküste, öffnet sich im Kreidesee Hemmoor ein einmaliges Fenster in die Vergangenheit. Denn wo heute der 60 Meter tiefe Baggersee ist, wurde noch vor knapp 50 Jahren Kreide abgebaut. Nach der Stilllegung des Tagebaus füllte sich die Grube mit Grundwasser – und allerlei altes Gerät versank im See.

Zur Story