Die Verschmutzung durch Plastik ist eines der größten und dringendsten Umweltprobleme, die wir als Menschheit lösen müssen. Denn dieser bleibt nicht nur auf unseren Müllhalden oder dem Boden unserer Städte liegen. Plastikabfall und Mikroplastik sind inzwischen überall zu finden. Auf den Meeren treiben sogar ganze Müllinseln, denn die Strömung der Meere treibt den Müll häufig zusammen.
Plastik landet zudem regelmäßig in den Mägen von Meeresbewohnern und Vögeln. Viele Tiere bleiben auch in Plastik-Abfällen hängen, die sie dann für immer mit sich tragen müssen und die sie teilweise verletzen oder gar töten.
Unter anderem verdeutlichte die Panama-Staffel von "7 vs. Wild" den Fans der Serie, dass der Müll auch an den entlegensten Orten ankommt und sich dort stapelt. Expert:innen warnen schon lange. Forscher:innen arbeiten deswegen schon länger an Kunststoff-Materialien, die biologisch abbaubar sind und nicht über hunderte von Jahren im Ökosystem verweilen.
In diesem Prozess haben sie auch schon einiges erreicht. Denn es gibt bereits Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind – doch im Meerwasser können auch diese sich nicht vollends zersetzen. Das bisher verwendete Plastik ist nicht wasserlöslich. Doch genau diese Eigenschaft bei Materialien wäre für eine nachhaltige Zukunft sehr gefragt.
Forschende aus Japan haben nun aber einen neuen Kunststoff entwickelt, der sich im Meerwasser zersetzt. Und, ein wichtiger Punkt: Er soll die Ozeane dem Forscher:innen-Team zufolge nicht verschmutzen. Zugleich soll es vom Material her genauso belastbar sein wie herkömmliche Kunststoffe, heißt es in der dazu veröffentlichten Studie bei "Science".
Doch wie kann das funktionieren? Um einen wasserlöslichen Kunststoff herstellen zu können, untersuchte das Team die Strukturen, die herkömmliches Plastik zusammenhalten. Für das neu entwickelte Plastik verwendeten sie Stoffe, die eine Art Salzbrücke bilden und die von Bakterien verstoffwechselt werden können, erläutert "Deutschlandfunk Nova" die Vorgehensweise.
Das Plastik war so lange fest, bis es im Meerwasser auf Elektrolyte traf. Durch diese wurde es in wenigen Stunden instabil und löste sich auf. Zurück blieb nur ein Pulver.
Dieses ist laut den Forschenden recycelbar und kann auch wieder aus dem Wasser herausgeholt werden. Das neue Material hat somit das Potenzial, einen wesentlichen Unterschied im Kampf gegen die Vermüllung der Umwelt beizutragen.