Wenn es um Klimaschutz geht, ist häufig von großen Themen wie dem Ausbau erneuerbarer Energien oder der Aufforstung unserer Wälder. Kommt dann noch das Pariser Klimaschutzabkommen oder die COP29 ins Spiel, wirkt das Thema oft sehr weit vom persönlichen Alltag entfernt.
Manch eine:r hat dann vielleicht das Gefühl, dass man im Kleinen gar nicht so viel ausrichten kann. Dass nur auf der großen klimapolitischen Weltbühne, etwas effektiv gegen die Klimakrise getan werden kann. Aber auch im Lokalen gibt es immer wieder kleine Projekte, die sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.
Das ist aktuell auch in der österreichischen Hauptstadt Wien der Fall. Am neu gestalteten Christian-Broda-Platz hängen nämlich zum ersten Mal Verkehrsschilder aus Holz, und zwar insgesamt 46 Stück. Das berichtet der Österreichische Rundfunk (ORF).
Die neuen Schilder werden demnach in Wien angefertigt; das dafür nötige Holz stammt von Pappeln und Birken aus Mitteleuropa. Wie die Verkehrsschilder aus Metall können sie an den herkömmlichen Standpfosten angebracht werden.
"Es hat sich angeboten. Weil wir insgesamt 46 Schilder neu gebraucht haben", wird die Stadträtin für Mobilität, Ulli Sima (SPÖ), zitiert. Optisch unterscheiden sich die Holzschilder nur durch eine reflektierende Oberfläche von ihren Metall-Pendants, wie der ORF berichtet.
Deutlicher fällt der Unterschied in Sachen Nachhaltigkeit aus. "Diese Schilder weisen eine sehr günstige CO2-Bilanz auf, sie verursachen ein Drittel des CO2 bei der Produktion im Gegensatz zu Aluschildern“, zitiert der ORF Thomas Keller, Leiter der MA 28 Straßenbau.
Mit ungefähr 20 Jahren sind die Schilder aus Holz so lange haltbar wie die aus Metall. Vorteil der neuen Schilder: Das Holz kann danach entweder kompostiert oder verheizt werden. Die alten Metallschilder sollen derweil nicht entsorgt werden, sondern an anderer Stelle zum Einsatz kommen, wenn etwa ein Schild kaputtgeht und kurzfristig Ersatz benötigt wird.
Bis die Holzschilder für ihren Einsatz bereit waren, investierte die Stadt einige Zeit in die Entwicklung. Dabei ging es um die Fragen nach Witterungsbeständigkeit und Haftung der reflektierenden Folie. Diese Fragen sind nun geklärt, die klimafreundlicheren Schilder hängen.
Einen Haken gibt es aber: Die Holzschilder sind doppelt so teuer wie ihre Vorgänger aus Aluminium. Der Leiter der MA 28 Straßenbau spricht von 100 Euro. Der Preis sei aber auch von der Stückzahl abhängig, die man bestellt.
Die Stadt Wien scheint der Preis jedenfalls nicht abzuschrecken. Sie plant bereits weitere Schilder aus Holz an anderen Standorten anzubringen.