Eine Studie des Europäischen Zentrums für Wirtschaftsforschung (ZEW) kommt zu dem Schluss, dass die Klimakrise und ihre Folgen Unternehmen zu kreativen Innovationen motiviert. Um den Herausforderungen für ein klimaneutrales Leben auf unserem Kontinent gerecht zu werden, müssen sich Unternehmen viel einfallen lassen. Das Ergebnis: kreative Produkte. Bereits seit 2008 untersucht das ZEW alle sechs Jahre, wie Unternehmen auf die Vorschriften zum Einsparen von CO2 reagieren.
Mit dem Green New Deal hat sich die europäische Union darauf geeinigt, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften, mit diesem Ziel sind auch Unternehmen dazu aufgefordert, auf die Klimaneutralität hinzuarbeiten. Denn wer sich verweigert, hat mit hohen Bußgeldern zu rechnen. Doch auch die Klimakrise an sich betrifft Unternehmen: Energiekosten steigen, Materialien werden teurer. Um Energie- und Materialkosten einzusparen, stellen sich Unternehmen deshalb neu auf. Zu Beginn ging es vielen hauptsächlich darum, energieeffizienter zu werden, doch mittlerweile würden auch Produkte innovativer, stellt das ZEW durch Befragungen fest.
Die klimafreundlichen Produkte können zu einem bedeutenden Wettbewerbsvorteil werden, denn immer mehr Kunden legen hierauf Wert, wie der "SWR" berichtete. So hat ein Heidelberger Baustoffkonzern beispielsweise nicht nur seine CO2-Emissionen gesenkt, sondern auch nachhaltigen Beton auf den Markt gebracht. Das kommt bei den Kunden gut an.
Zugleich bringt die Klimakrise auch neue Unternehmen hervor, die mit kreativen Innovationen wie essbarem Besteck eine Marktlücke für sich erkannt haben. Aus Lebensmittelresten werden durch Upcycling nachhaltige Messer, Gabeln und Löffel. Nahrungsmittelhersteller werden durch die Umstellungsprozesse nicht nur zur Herstellung von klimafreundlichen Produkten inspiriert, sondern auch zu Produkten für Personen, die unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden.
(sp)