Erst im vergangenen Jahr hat sintflutartiger Regen in New York international für Schlagzeilen gesorgt. Straßen waren überschwemmt, U-Bahn-Schächte ebenso, Wasser drang in Häuser, bildete tiefe Pfützen in den Straßenschluchten zwischen Wolkenkratzern und flutete Unterführungen vor dem Central Park. Es war kritisch. So kritisch, dass Gouverneurin Kathy Hochul den Notstand ausrief.
Gerade in Megastädten wie New York ist es schwierig, die Bevölkerung zeitig zu informieren und auf Stand zu halten. Durchsagen via Lautsprecher kommen in der Regel zum Einsatz, haben aber nun mal ihre Grenzen, sei es bezogen auf die Reichweite oder auch die Klangqualität. Doch die Stadt will das Problem lösen – mit einer technischen Innovation.
Um die Bevölkerung künftig vor Gefahren zu warnen, sollen in New York Drohnen zum Einsatz kommen. Sie sollen ab sofort über die Straßen der Metropole hinwegfliegen, wenn Bewohner:innen über bevorstehende Unwetterereignisse informiert werden müssen.
Die Vorgehensweise ist dabei effizient wie simpel: Fünf Teams der Emergency Management Agency steuern Drohnenschwärme durch die Stadt und Vororte New Yorks. Über Wohngebieten spielen sie dann wiederum via Lautsprecher Warnungen in mehreren Sprachen ab. Da kann es zum Beispiel um drohende Regenfälle gehen, die etwa die Keller fluten könnten. Gerade in Souterrain-Wohnungen kann das dramatisch enden.
Die Ansagen sollen die Bewohner:innen darauf vorbereiten, im Ernstfall schnellstmöglich aus ihren Wohnungen zu flüchten. Gerade bei heftigem und anhaltendem Starkregen können sich Wassermassen bilden, die etwa Kellerwohnungen schlagartig fluten können. 2021 sind etwa beim Hurrikan Ida 13 Menschen in ihren Kellern ertrunken.
Besonders heikel wird das in Wohngebieten, in denen herkömmliche Warnmethoden nicht funktionieren. Genau hier sollen die Drohnen Abhilfe schaffen. Dennoch bleiben Vorgehensweisen wie Social-Media-Warnungen und Handy-Nachrichten weiterhin erhalten.
Auch die mehr als 2000 gemeinnützigen Einrichtungen der Stadt werden weiterhin zusätzlich auf konventionellem Wege gewarnt. Nur können die Drohnen eben jeden kleinen Winkel erreichen, auch solche, in denen die herkömmlichen Benachrichtigungssysteme eben nicht funktionieren.
Die Drohnen bleiben so lange im Einsatz, bis die Wetterbedingungen es nicht mehr zulassen. Das Ganze kann Rettungskräfte ungemein entlasten. Zudem eignet sich das System auch zur Frühwarnung.
Ganz neu ist die Idee übrigens nicht, die Umsetzung aber eine andere. So kommen Drohnen häufig etwa bei der Rettung von Wanderer:innen zum Einsatz. Während des Corona-Lockdowns setzt China zudem auf Drohnen, um die Bevölkerung zu überwachen.