In Kenia sind die Auswirkungen der Klimakrise deutlich spürbar. Fünf aufeinanderfolgende unterdurchschnittliche Regenzeiten führten zur längsten und schwersten Dürre der jüngeren Geschichte des Landes. Um die Auswirkungen der Klimakrise abzuschwächen und für bessere Lebensbedingungen zu sorgen, hat Kenia einen ehrgeizigen Plan gestartet: bis 2032 15 Milliarden Bäume pflanzen. Es geht darum, einen Waldanteil von mehr als 30 Prozent zu erreichen.
Dabei helfen sollen die Bürger:innen des Landes. Um sie zu ermutigen, sich einzubringen, hat das kenianische Ministerium für Umwelt, Klimawandel und Forstwirtschaft eine App entwickelt. Die setzt auf naheliegende wie auch effiziente Mechanismen.
Die Jazamiti-App, Suaheli für "Bäume pflanzen", dokumentiert, verfolgt und überwacht das Einpflanzen und das Wachstum der Bäume Kenias. Nebenher gibt es auch eine soziale Komponente.
So soll das Engagement der Bürger:innen mittels sozialer Feeds, in denen sie Updates zu Pflanzungen teilen können, aber auch via großer Baumpflanzaktionen gefördert werden. Zusätzlich liefert sie Informationen über unzählige Baumarten.
Das hat den Vorteil, dass sich die Menschen in verschiedenen Teilen des Landes informieren können, welche Art am besten in ihre Region passt. Bäume sind eben nicht gleich Bäume. Ferner gibt es Informationen dazu, was die Bäume genau brauchen, um gut zu wachsen, welchen Nutzen sie haben können und wie es um ihre ökologische Bedeutung steht.
Wie bei Videospielen gibt es auch bei der Jazamiti-App spielerische Elemente. So werden die Nutzer:innen nach der Anzahl ihrer gepflanzten Bäume in Kategorien unterteilt. Die niedrigste Stufe (Anfänger:innen) liegt bei einem bis 500 Bäume, die höchste bei 50.000 bis 500.000.
Die App ist im vergangenen Jahr gestartet und konnte bereits enorme Erfolge vorweisen. So zeigte sie, dass bis Juli 2024 mehr als 241 Millionen Bäume gepflanzt wurden.
"Bäume spielen eine entscheidende Rolle bei der Abschwächung des Klimawandels, der Verbesserung der Luftqualität, der Verhinderung von Bodenerosion und der Förderung der Artenvielfalt", erklärt das Kenya Forestry Research Institute (KEFRI) laut der Nachhaltigkeitsplattform "Reset". Die App trage zu nachhaltigen Umweltpraktiken bei, indem sie das Pflanzen von Bäumen zugänglich und ansprechend macht.
In Deutschland gibt es noch nichts Vergleichbares, zumindest nicht in der Größe. Allerdings gibt es für Landwirtschaftsbetriebe die App Klim, welche ihnen mittels Informationen hilft, nachhaltiger zu werden.