
In ganz Afrika gibt es zahlreiche Aufforstungsprojekt. Hier arbeiten Frauen in einer Baumschule. (Symbolbild) null / imago images
Good News
10.11.2021, 12:0210.11.2021, 12:02
Hitzewellen, Regenausfall, Dürreperioden: Durch die Folgen des voranschreitenden Klimawandels verschärft sich die weltweite Ernährungslage, Ernten werden knapp oder fallen teils komplett aus. In großen Teilen Ostafrikas und auch in den Ländern des südlichen Afrikas herrscht seit mehreren Jahren eine katastrophale Dürre.
Vor diesem Hintergrund versucht das Kinderhilfswerk World Vision mit einer innovative Aufforstungsmethode gegen die Dürre anzukämpfen. In Rahmen von 26 Aufforstungsprojekten wendet das Kinderhilfswerk World Vision dafür die sogenannte FMNR-Methode an.
FMNR steht dabei für "Farmer Managed Natural Regeneration" und beschreibt ein Konzept, das gegen aufkommende Dürre angewandt wird. 2018 erhielt der australische Agrar-Ökonome Tony Rinaudo den Alternativen Nobelpreis für diese Aufforstungsmethode. Sie ermöglicht es, unterirdisch gelegene Wurzeln wieder aufleben zu lassen. Rinaudo fand heraus, dass durch das Einpflanzen von bislang minder beachteten oder bereits angefressenen Baumtrieben ein Wiederbeleben der Wurzeln möglich ist.
"Wir benutzen dabei Wurzeln und Strunke, die noch in der Erde sind. Das ist ein einfaches, effektives und preiswertes Vorgehen. Diese Wurzelsysteme sind noch lebendig, aus den Wurzeln kommen dann kleine Triebe wieder heraus", erklärte World-Vision-Medienreferent Dirk Bathe das Konzept gegenüber dem Deutschlandfunk.
Landwirte müssen über die neue Methode aufgeklärt werden
Das erste spezielle "FMNR"-Verfahren wurde dazu bereits in den 1980er Jahren entwickelt und wird seitdem in Niger, Tschad, Burkina Faso, Äthiopien und Mali angewandt. Die Bäume speichern CO2 und wirken deshalb der steigenden Klimaerwärmung und Überhitzung entgegen. Außerdem spenden sie Tieren einen Unterschlupf und kühlenden Schatten. Parallel zum Abholzungs-Stopp muss demnach aufgeforstet werden.
Auch kostentechnisch lohnt sich das Verfahren: Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren, das mit 150 US-Dollar pro Hektar zu Buche schlägt, entstehen durch die "FMNR"-Methode nur vier US-Dollar Kosten pro Hektar. Damit sich "FMNR" breitflächig in der Landwirtschaft etablieren und gegen die gängigen Landwirtschafts-Methoden durchsetzen kann, klärt das Kinderhilfswerk World Vision eine zunehmende Anzahl an Landwirten zur Technik und Finanzierung der Methode auf.
(lmk)
Klimaschutz ist nicht nice to have, sondern zwingend notwendig. Deshalb schreiben Klimaaktivist:innen von Fridays for Future regelmäßig für watson über das, was sie bewegt – und was sich politisch bewegen muss. Es geht um Gerechtigkeit, Zukunft und die Frage, wie wir gemeinsam Lösungen gestalten können. In dieser Woche kommt der Beitrag von Niklas Reinbold.
Sie ist 283 Meter lang, 43 Meter breit und 26 Meter hoch. Vor der Küste Rügens thront seit einiger Zeit die Neptune. Auch wenn es der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um eine römische Gottheit, sondern ein schwimmendes LNG-Terminal.