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Karibik-Urlaub: Traumstrände mit Algen überschwemmt – Forscher ratlos

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Schon 2023 sind in der Karibik riesige Algenmengen angeschwemmt worden.Bild: IMAGO/Panthermedia / ArkadijSchell
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Karibik: Rekordmenge an Algen angeschwemmt – Wissenschaftler ratlos

Einmal über einen weißen Sandstrand in der Karibik laufen – das ist für manche Urlauber:innen der absolute Traum. Derzeit sind die Küsten einiger Inseln aber mit ganzen Bergen stinkender Algen bedeckt.
04.06.2025, 13:2604.06.2025, 13:26
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Puderweicher, weißer Sand, der sanft unter den Füßen nachgibt. Kristallklares, türkis schimmerndes Wasser und ein paar Palmen, durch deren Blätter eine leichte Brise zieht – so oder so ähnlich stellen sich viele Menschen die Traumstrände in der Karibik vor.

Kein Wunder also, dass es jedes Jahr Millionen Tourist:innen auf die Bahamas, Jamaika oder die Dominikanische Republik zieht. Insbesondere bei Kreuzfahrt-Urlauber:innen ist die Region beliebt; häufig halten die Schiffe innerhalb weniger Tage an mehreren Inseln. Beach-Hopping könnte man sagen.

Aktuell dürfte das einigen Tourist:innen aber nicht so viel Freude bereiten. Der Grund: An vielen Stränden zwischen Puerto Rico und Guyana sammeln sich Unmengen an Algen. Einem Bericht der University of South Florida zufolge schwimmen rund 38 Millionen Tonnen der Sargassum-Algen in der Karibischen See, dem westlichen und östlichen Atlantik sowie dem Golf von Mexiko.

Ursachen für Algen-Ausbreitung noch unklar

Das Phänomen ist nicht ganz neu; immer wieder werden an Küstenabschnitten in der Karibik Algen angeschwemmt. Allerdings wurde dieses Jahr ein neuer Rekordwert erreicht, wie unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Demnach war der bisherige Höchstwert im Jahr 2022 ermittelt worden; damals soll rund 22 Millionen Tonnen Algen im Meer rund um die Karibik geschwommen sein.

"Die Spitzen scheinen von Jahr zu Jahr immer höher zu werden", erklärt Brian Barnes, Assistenzprofessor an der University of South Florida. Doch warum das der Fall ist, können die Wissenschaftler:innen noch nicht sagen. "Das ist die Millionenfrage. Ich habe keine wirklich zufriedenstellende Antwort", meint Barnes.

Im offenen Meer stellen die Algenmatten dem Forscher zufolge "gesunde, glückliche Ökosysteme" dar. Dort finden sowohl kleine Garnelen als auch Fische und gefährdete Meeresschildkröten einen geschützten Lebensraum und Nahrung.

Algen stinken und verströmen teils giftige Gase

Am Strand oder in Küstennähe können Sargassum-Algen aber zu einem großen Problem werden. Schwimmen sie über Korallenriffen, blockieren die Pflanzen beispielsweise das Sonnenlicht, das überlebensnotwendig für Korallen ist. Und sobald die Algen auf Land treffen, verenden die darin lebenden Meerestiere oder werden von Vögeln gefressen.

Abgesehen von diesen ökologischen Folgen, hat die Rekordmenge an Algen aber auch Konsequenzen für den Tourismus. An den Stränden breitet sich durch die Algenberge ein unangenehmer Geruch aus.

In dem niederländischen Überseegebiet St. Maarten rückten der Nachrichtenagentur AP zufolge Ende Mai Helfer:innen mit Baggern aus, um die Algenansammlungen zu beseitigen. Zuvor hätten sich Anwohner:innen über einen stechenden Geruch beschwert, der an faule Eier erinnert haben soll.

Der Geruch rührt von Schwefelwasserstoff und Ammoniak, die entstehen, wenn organisches Material unter Sauerstoffmangel zersetzt wird. In höherer Konzentration kann das Einatmen der Gase gesundheitsschädlich sein und beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel hervorrufen.

Karibik ergreift Maßnahmen gegen Algenplage

Auf der Insel Martinique ist deshalb laut AP sogar kurzzeitig eine Schule in Strandnähe geschlossen worden. Aktuell sei in der französischen Karibik geplant, ein spezielles Schiff einzusetzen, das jeden Tag große Mengen Algen in Küstennähe einsammeln soll.

An anderer Stelle kümmern sich Hotels eigenhändig um die Beseitigung der stinkenden Pflanzenberge. Manche würden ihren Gästen Rückerstattungen oder kostenlose Shuttles zu algenfreien Stränden anbieten.

Dem Forscher Brian Barnes zufolge nimmt die Ausbreitung der Sargassum-Algen jedes Jahr im späten Frühjahr zu und erreicht im Sommer ihren Höhepunkt. Im Juni könnten also noch mehr von ihnen angeschwemmt werden.

Insgesamt gebe es drei verschiedene Sargassum-Algen-Arten in der Karibik. Ihr Wachstum hängt vom Sonnenlicht, Nährstoffen und Wassertemperatur ab.

Forschende gehen außerdem davon aus, dass landwirtschaftliche Abflüsse ins Meer, die Erwärmung der Ozeane sowie Veränderungen bei Wind, Strömung und Regen Auswirkungen auf die Ausbreitung der Pflanzen haben. Solche Einflussfaktoren sollen nun weiter untersucht werden.

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