Nachhaltigkeit
Klima & Umwelt

Urlaub: Forscher warnen vor Extrem-Hitze in Spanien und Starkregen in Indien

ARCHIV - 12.07.2022, Spanien, Madrid: Ein junger Mann übergießt sich mit einer Wasserflasche, um die Hitze zu bekämpfen. Der vergangene Sommer ist nach Auswertungen des EU-Klimawandeldienstes Copernic ...
Abkühlung erforderlich: Expert:innen erwarten einen heißen Sommer.Bild: EUROPA PRESS / Ricardo Rubio
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Forscher warnen vor Extrem-Hitze und Unwettern in beliebten Urlaubsländern

23.05.2024, 07:23
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In ganz Europa steigen die Temperaturen an, so stark, dass auch die Zahl der hitzebedingten Todesfälle zugenommen hat. Bereits im April kletterten die Temperaturen in die Höhe. Laut EU-Klimawandeldienst Copernicus war der April fast 1,5 Grad wärmer als in den vergangenen Jahrzehnten. Auch die Urlaubsmonate Juli und August werden wohl wieder Hitzerekorde knacken.

Davor warnt eine Studie von Marilena Oltmanns vom Ozeanografischen Institut in Southampton. Die Wissenschaftlerin hat einen Zusammenhang zwischen dem rasanten Abschmelzen der Gletscher in Grönland und den extremen Hitzewellen und Waldbränden in Europa entdeckt. "Ich denke, dass wir in diesem Sommer starke Hitzeanomalien über Südeuropa haben werden", sagte sie der Zeitschrift "New Scientist".

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Spanische Inseln und Mittelmeerküste von steigenden Temperaturen bedroht

Demnach sollten sich Reisende vorab überlegen, ob sich die spanischen Ferieninseln als erholsamer Urlaubsort eignen. Für dieses Jahr warnt die spanische Meteorologiebehörde "AEMET" vor weiteren Temperaturanstiegen, die heißer als üblich ausfallen. Betroffen sind die Regionen an der Mittelmeerküste sowie die Balearen und Kanarischen Inseln.

Doch genau da, wo es am wärmsten ist, zieht es die meisten Tourist:innen hin. Bereits im Jahr 2022 standen die Kanarischen Inseln als europäisches Reiseziel ganz weit vorne. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden hier rund 89 Millionen Übernachtungen gezählt.

Urlaub am Roten Meer: Brühende Hitze in Ägypten

Auch vor den afrikanischen Ländern wie Ägypten macht die Hitze keinen Halt. In den Sommermonaten sollte das Land am Roten Meer daher gemieden werden. Die beste Reisezeit für Ägypten ist von Mitte März bis Mitte Mai, in der zweiten Jahreshälfte von Mitte September bis Mitte November.

Sowohl große Städte wie Kairo oder Teile im Landesinneren wie das Niltal heizen sich enorm auf – weit über Temperaturen von 40 Grad. In Urlaubs-Hotspots wie Hurghada, Marsa Alam oder Sharm El Sheikh sind Temperaturen über 30 Grad zu erwarten.

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Hurghada: Ein beliebter Urlaubsort für viele Taucher:innen.Bild: imago images / Pond5 Images

Türkei: Hauptsaison für Touristen verschiebt sich in den Herbst

Immer häufiger werden auch die Menschen in der Türkei von wiederkehrenden Hitzewellen heimgesucht. Im August vergangenen Jahres wurde die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen – 49,5 Grad.

Expert:innen warnen vor schweren Folgen für die Gesundheit, aber auch vor wirtschaftlichen Einbußen für die Tourismusbranche. Ab 2040 werde erwartet, dass sich die Hauptsaison in den September und den Oktober verschiebe, heißt es laut Baris Önol, Metereologe der Technischen Universität Istanbul, gegenüber "ntv".

Monsun in Indien: Sommerzeit heißt Regenzeit

Forscher:innen warnen jedoch nicht vor extremer Hitze, sondern auch vor überdurchschnittlichen Regenfällen – zum Beispiel in Indien.

Sommerzeit in Europa bedeutet Regenzeit in Indien. Von Ende Mai bis Anfang Oktober wütet der indische Monsun durch das Land und breitet sich von Süden bis in den Norden aus. Feuchtwarme Schwüle und anhaltenden Regenfälle setzen den Menschen enorm zu. Ein Grund, warum Reisende sich lieber einen anderen Urlaubsort für die Sommermonate aussuchen sollten.

October 6, 2023: Guwahati, Assam, India, Commuters on a rickshaw to cross a waterlogged road after heavy rainfall in Guwahati. Severe water logging witnessed in Guwahati city following heavy rains, as ...
Die starken Regenfälle überfluten viele Teile Indiens.Bild: imago images / ZUMA Wire

Laut Pedro DiNezio, Professor für Atmosphären- und Ozeanwissenschaften von der University of Colorado Boulder, der in einem Beitrag für "The Conversation" berichtet, kann sich die Wetterlage im Sommer 2024 sogar nochmals verschärfen. Denn ein Wetterphänomen namens La Niña begünstigt den indischen Monsun. Die Folge: Überdurchschnittliche Niederschläge.

Karibik: Forscher warnen vor starken Tropenstürmen

Ähnlich regnerisch wird es in der Karibik. Doch im Gegensatz zu Indien, stürmt in Mexiko, Costa Rica oder der Dominikanischen Republik ein anderes Wetterphänomen durch die Region – der Hurrikan. Die heftigen Wirbelstürme haben oftmals starke Regenfälle, hohe Windgeschwindigkeiten und Sturmfluten zur Folge.

In diesem Jahr sollten sich Reisende von Juni bis November vor Hurrikans in Acht nehmen. Denn laut einem Bericht prognostiziert die Colorado State University für die Saison 2024 Tropenstürme an insgesamt 115 Tagen. Erwartet werden 23 nennenswerte Tropenstürme, der Durchschnitt aus den Jahren 1991 bis 2020 liegt bei lediglich 14,4.

In den Sommermonaten könnten Karibik-Kreuzfahrten daher stärker von Hurrikans und entsprechenden Routenänderungen betroffen sein.

Erhalt der Artenvielfalt: Wildpferde im Rheinischen Revier ausgewildert

Das Rheinische Revier erstreckt sich großflächig zwischen Aachen, Mönchengladbach und Bonn. Das Bild ist hier vom Braunkohleabbau geprägt. Jedes Jahr trägt der Energiekonzern RWE 40 Millionen Tonnen Braunkohle ab – immer wieder wird das kritisiert und auch dagegen protestiert.

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