Osterfeuer werden für gewöhnlich bei Eintritt der Dämmerung am Karsamstag oder Ostersonntag gezündet. Sie haben eine lange Tradition und sind ein beliebtes Ereignis an den Feiertagen.
Dabei spricht auch einiges dagegen, in der Osterzeit große Feuer zu zünden: Da wäre die Gefahr, dass aus Versehen kleine Tiere, die in dem zuvor gestapelten Holz Schutz suchen, verbrannt werden. Oder die negativen Folgen für die Umwelt – schließlich entsteht durch das Verbrennen auch Feinstaub.
Die zunehmende Trockenheit bietet außerdem keine geeigneten Bedingungen für Osterfeuer, da die Funken auf Bäume überschlagen können. Wegen der aktuellen Waldbrandgefahr wurden deshalb bereits einige geplante Osterfeuer abgesagt.
In Brandenburg herrscht am Gründonnerstag in sieben Landkreisen in der Mitte und im Süden des Landes die Waldbrandgefahrenstufe fünf. Übersetzt bedeutet das: Die Gefahr ist sehr hoch. In den westlichen und nördlichen Regionen Brandenburgs liegt sie fast überall auf Stufe vier – ab hier werden Osterfeuer untersagt, wie einige Kommunen mitteilten.
Es trifft die Uckermark und die Prignitz, aber auch in anderen Bundesländern reagieren die Kommunen und sagen in diesem Jahr reihenweise die Ausübung des Brauchs ab. In Sachsen-Anhalt zum Beispiel haben laut Informationen des MDR immer mehr Kommunen in der Altmark wegen Waldbrandgefahrenstufe vier das Zünden von Osterfeuern untersagt.
In Hessen soll in einigen Gemeinden ebenfalls auf die Durchführung verzichtet werden. Teilweise hadert man noch mit der Entscheidung und will diese erst kurz vorher fällen, berichtet die "Hessenschau".
Klar ist aber: Sollte sich die Lage nicht durch reichlich Niederschläge beruhigen, dürften in den kommenden Tagen weitere Absagen von Osterfeuern hinzukommen.
Seit Wochen hat es wenig geregnet. Die Gefahr unkontrollierter Brände durch Osterfeuer sei daher nicht zu unterschätzen, heißt es vom Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das gilt demnach auch, wenn es vorher noch regnen sollte.
Knut Sierk, Leiter der Waldbrandzentrale in Lüneburg, befürchtet "Schlimmstes", wie er laut dpa sagt. "Es kommt nicht viel runter", stellt der Experte fest. "Wir beobachten derzeit vier bis fünf Brände täglich und geben sie an die Feuerwehren". Das Risiko für den Wald und die Umwelt sollte vor Osterfeuern genau abgewogen werden, sagt Sierk.