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Osterfeuer: Tradition gefährdet Kleintiere – so geht es umweltbewusster

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Wenn man ein paar Dinge beachtet, überleben zumindest die Igel.Bild: Getty Images / DamianKuzdak
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Umweltschonendes Osterfeuer: So geht es

Das jährliche Osterfeuer gehört für viele zur Tradition. Wir zeigen dir, wie du es etwas umweltschonender gestalten kannst.
17.04.2025, 09:0817.04.2025, 09:08
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Schon seit mehreren Jahrhunderten gilt das Osterfeuer als Tradition: Man trifft sich am Feuer, genießt die Atmosphäre und sieht so vielleicht auch einige Bekannte aus der Heimat wieder.

Wenn man die Umweltaspekte genauer betrachtet, ist es nicht gerade ideal – deswegen muss es allerdings nicht gleich verboten werden. Watson zeigt dir, warum das Osterfeuer umweltschädigend sein kann und was du beachten kannst, um die Natur zu schützen.

Warum gibt es die Tradition Osterfeuer?

Das Osterfeuer ist in Europa schon lange bekannt. Briefe an den Papst Zacharias beschrieben schon im 8. Jahrhundert diesen Brauch.

Die Ursprünge sind vermutlich heidnisch. Später wurde die Tradition auch in der Kirche etabliert. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde es als Judasfeuer gefeiert: Dort wurde symbolisch Judas verbrannt, um für den Verrat an Jesus bestraft zu werden. Seit dem 19. Jahrhundert wurde die Bedeutung der Judasverbrennung aus der Tradition des Osterfeuers nach und nach verdrängt.

Wann findet das Osterfeuer statt?

Wann das Osterfeuer stattfindet, hängt davon ob, ob es christlich oder weltlich gefeiert wird. Kirchlich organisierte Osterfeuer finden in der Regel in der Osternacht statt, also in der Nacht zwischen Karsamstag und Ostersonntag.

Für weltliche Osterfeuer gibt es keinen festen Termin. Auch sie werden oft am Karsamstag entzündet.

Warum ist das Osterfeuer umweltschädlich?

Es gibt mehrere Aspekte am Osterfeuer, die umweltschädlich sind. Einige davon lassen sich verhindern, andere leider nicht.

Dort, wo viel Holz verbrannt wird, entsteht unter anderem Feinstaub. Der kann in die Lunge eindringen und ist gesundheitsschädlich. Außerdem entsteht auch C02.

Leider nutzen einige das Osterfeuer auch, um so illegal ihren Müll zu entsorgen. Viele Stoffe, vor allem Plastik, sollten auf keinen Fall öffentlich verbrannt werden.

Hinzu kommt, dass oft umliegende Pflanzen durch das Feuer beschädigt werden können. Auch viele Tiere nutzen den Holzhaufen zum Nisten und verbrennen dann qualvoll in den Flammen.

Wie kann man beim Osterfeuer die Umwelt schonen?

Um die Feinstaubbelastung zu verhindern und den CO2-Ausstoß einzudämmen, ist die einzig wirklich sinnvolle Variante, auf das Feuer zu verzichten oder es beispielsweise durch LED-Licht zu ersetzen und das Feuer zu imitieren.

Wer das nicht möchte, kann darauf achten, dass wirklich nur trockenes Holz und keine anderen Materialien verbrannt werden.

Um Kleintiere zu schützen, empfiehlt der Nabu, Schnittholz erst kurz vor dem Anzünden aufzurichten. So können Igel, Kröten und kleine Vögel das Holz gar nicht erst als Brutstelle beanspruchen. Sollte das Holz bereits aufgeschichtet sein, ist es ratsam, es gar nicht mehr anzuzünden. Als Notlösung wird empfohlen, den Holzhaufen langsam umzuschichten. So können Tiere, die bereits darin nisten, sich in Sicherheit bringen und das Weite suchen.

Wer zum Schutz der Tiere beitragen möchte, kann auch Veranstalter:innen auf die Umschichtung hinweisen. Für den Schutz der eigenen Gesundheit ist es außerdem wichtig, genügend Abstand zum Feuer einzuhalten.

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