
Die Spanische Wegschnecke wird aktuell häufiger in Gemüsebeeten gesichtet.Bild: dpa / Karl-Josef Hildenbrand
Klima & Umwelt
Schädlinge sind für Gartenbesitzer:innen ein lästiges Thema. Gerade noch hat man in stundenlanger Arbeit die Beete bepflanzt, schon kommen kleine Tiere und fressen diese an.
Besonders Schnecken finden sich immer wieder an Grünpflanzen, Salat oder Blumen. Sie fernzuhalten, erfordert meist die Chemie-Keule und aufwändige Maßnahmen, die nur leider häufig erfolglos bleiben.
In diesem Frühjahr soll das Problem mit den Schnecken besonders stark sein, wie Expert:innen berichten. Schuld ist die große Population der Spanischen Wegschnecke.
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Schädlinge im Garten: Hohe Population von Nacktschnecken
In Hobbygärtner-Foren wird seit Wochen viel darüber diskutiert, dass mühsam angezogene Pflänzchen mitunter bis auf den Stumpf über Nacht von Nacktschnecken weggefressen werden. In diesem Jahr sind es demnach ungewöhnlich viele Fälle.
"Ja, es ist schlimm dieses Jahr", bestätigte Michael Schrödl von der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Nach den Dürrejahren 2018 bis 2022, in denen die Populationen entsprechend eingebrochen sind, haben wir nun das zweite sehr feuchte Jahr in Folge", erklärte auch Markus Pfenninger vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt.

Die Nacktschnecken sind oft an Pflanzen zu finden.Bild: dpa / Patrick Pleul
Schon im vergangenen Jahr hätten sich die Zahlen erholt und in diesem Jahr entsprechend von einem bereits hohen Populationsniveau loslegen können. Auch der milde Winter habe nicht geschadet. Dass konkret die Spanische Wegschnecke im Garten am Werk war, erkennt man an schwindendem Salat und glitzernden Schleimbändern, die sich über die Beete ziehen.
Spanische Waldschnecke vermehrt sich besonders schnell
Zum Leidwesen von Gärtnern handelt es sich dabei um wahre Superschnecken: Die bräunlich-rötlichen Tiere können hervorragend klettern, Hochbeete sind entsprechend kein Problem für sie, wie Schrödl erklärt. Selbst ein hoch hängendes Gefäß hält sie nicht ab: Sie seilen sich am Schleimfaden hinunter. Salat und Gemüse können sie aus Dutzenden Metern Entfernung riechen.
Auch trockener Rasen und gekieste Wege sind für die besondere Nacktschnecke kein Problem. Sie vermehrt sich Expert:innen zufolge schneller, frisst mehr und setzt sich notfalls zum Fressen in die pralle Sonne, ohne Schaden zu nehmen.
Zudem zeigen Erbgutanalysen, dass sie sich stark mit anderen Arten vermischt – und sich auf diese Weise womöglich immer neue günstige Eigenarten für die jeweilige Umgebung aneignet.

Die Schnecken fressen Gemüse und Salat an.Bild: pexels / Jenna Hamra
Das hilft gegen Schnecken im Garten
Manche Hobbygärtner:innen geben derzeit in Foren an, täglich Dutzende bis Hunderte Nacktschnecken abzusammeln. Ein Teil des Problems ist Pfenninger zufolge mit gewisser Wahrscheinlichkeit, dass es immer weniger Jungschnecken vertilgende Tiere wie Igel und Kröten gibt. Abgesehen von Indischen Laufenten haben die Schnecken kaum Fressfeinde.
Um die Schnecken aus dem Garten zu verbannen, könnte ein simples Hausmittel helfen: Bier. Die Tiere mögen den Geruch von Gärstoffen, weil sie darin potenzielle Nahrung wittern. Der Nachteil: Die Bierfalle lockt Expert:innen zufolge Schnecken aus der gesamten Umgebung herbei – nur ein kleiner Teil von ihnen ertrinke, der Rest mache sich ans Fressen.
Empfehlenswert sei zudem, seine Pflanzen nur morgens zu gießen. Auch die Beete mit Grenzstreifen aus Sand oder Schneckenzäunen zu umranden und potenzielle Eiablagestellen wie auf dem Boden liegende Bretter regelmäßig zum Austrocknen in die Sonne zu drehen, soll helfen. Oder: "Ein schneller Schnitt im vorderen Drittel tötet die Schnecken sofort", wie Schrödl rät.
"Angeblich hilft Kaffeesatz, weil Koffein ein Nervengift für Schnecken ist", ergänzt Pfenninger. Auch das Absammeln gilt durchaus als Möglichkeit, die Population einzudämmen – allerdings dürfen die Schnecken dann auf keinen Fall im Wald oder anderswo in der Natur landen, wo sie heimische Arten zu verdrängen drohen.
Städtische Hundewiesen hingegen sind Schrödl zufolge ein guter Ort: "Der Kot wird von den Nacktschnecken gefressen." Dadurch werden die Schnecken vom Schädling zum Nützling.
(mit Material der dpa)
Dass es in Japan schneit, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Viele dürften das Bild des schneebedeckten Mount Fujis kennen und gerade in den nördlicheren Teilen des Landes gehört Schnee dazu. Jeden Winter gibt es beispielsweise das Sapporo-Schneefestival, bei dem gigantische Schneeskulpturen gebaut werden.