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Sommer 2025: Hannover ergreift drastische Maßnahmen gegen Dürre

13.05.2025, Niedersachsen, Hannover: Gärtnermeister Andreas Renner bewässert Pflanzen im Berggarten der Herrenhäuser Gärten. Bei der anhaltenden Dürre und Trockenheit in Norddeutschland werden die Her ...
Hannoveraner beim (bald) rebellischen Akt: dem Bewässern von Pflanzen.Bild: dpa / Julian Stratenschulte
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Dürresommer 2025: Hannover verbietet das Bewässern von Gärten

Laut Meteorolog:innen könnte der Sommer 2025 erneut von extremer Hitze und Trockenheit geprägt sein. Bereits jetzt zeigen sich in vielen Regionen außergewöhnlich trockene Böden und niedrige Wasserbestände. Die Region Hannover ergreift daher drastische Maßnahmen.
16.05.2025, 07:2016.05.2025, 07:20
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Der Klimawandel verändert unser Wetter spürbar. Hitzewellen treten immer häufiger auf, ebenso wie ausgedehnte Trockenperioden, die sich über Wochen oder gar Monate ziehen können. Diese Extremwetterlagen sind längst nicht mehr die Ausnahme, sondern laut dem Deutschen Wetterdienst bereits fester Bestandteil eines neuen klimatischen Alltags.

Die zunehmende Unberechenbarkeit des Wetters stellt Städte, Gemeinden und Regionen vor große Herausforderungen – insbesondere, wenn es um die Sicherung der Wasserversorgung und die Anpassung an langfristig veränderte Umweltbedingungen geht.

Viele Regionen wappnen sich im Kampf gegen den Klimawandel, sind dabei aber auf die Hilfe ihrer Bewohner:innen angewiesen. So auch Hannover.

In Hannover ist das Gießen des Gartens im Sommer verboten

Im Kampf gegen den absehbaren Dürresommer ist es in der Region rund um die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover bald verboten, Gärten zu bewässern. Ein Schritt, der rar gewordenes Wasser sparen soll.

Ab einer Temperatur von 27 Grad soll vom 1. Juni bis zum 30. September das Bewässern von Gärten, Parks, Sportanlagen sowie land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen 11 Uhr und 17 Uhr verboten werden. So kann Wasser vor dem Verdunsten durch die heiße Mittagssonne bewahrt werden.

Es handelt sich aber nicht nur um einen gutgemeinten Spartipp, sondern um eine ernsthafte Anordnung. Der Umweltdezernent der Stadt Hannover, Jens Palandt, erklärte die Maßnahmen laut "Zeit Online" wie folgt:

"Die Jahre 2023 und 2024 waren vergleichsweise wasserreich, aber die Grundwassersituation in der Region Hannover ist nach wie vor kritisch."

Nicht von den Einschränkungen betroffen sind moderne, wassersparende Bewässerungsmethoden. Dazu zählen etwa die Tröpfchenbewässerung mit speziellen Düsenfahrzeugen sowie gezielte Bewässerung einzelner Beete oder Bäume. Ebenfalls weiterhin gestattet ist die Verwendung von aufgefangenem Regenwasser – viel Nachschub hierfür soll es im Sommer jedoch nicht geben.

Verstöße gelten als Ordnungswidrigkeit und können mit Bußgeldern geahndet werden, jedoch wurden bisher keine Verfahren eingeleitet.

Sommer 2025: Mit dem Klimawandel kommt die Dürre

Der UFZ-Dürremonitor zeigt eine überwiegend dunkelrote Karte Deutschlands, noch nie war ein Frühjahr so trocken wie der diesjährige. "Vor allem in der Nordhälfte ist die Dürre in den oberen Bodenschichten extrem", erklärt Meteorloge Björn Alexander gegenüber "ntv".

"Das Regendefizit ist leider wirklich krass," gab er zu. Einen Hitzesommer halte er für "sehr" plausibel.

Die nächsten Wochen sind Expert:innen zufolge entscheidend, um den drohenden Dürre-Sommer noch abzuwenden. Wenn diese nicht die erforderlichen Regenmassen bringen, könnten weitere Städte den hannoverschen Maßnahmen folgen.

München ist die fußgängerfreundlichste Stadt der Welt
Die bayrische Landeshauptstadt erhält den Titel aufgrund der Ergebnisse ihrer Anstrengungen, für mehr Lebensqualität der Einwohner:innen zu sorgen.

Wenn die Deutschen neben ihrem Zwang zur Pünktlichkeit im internationalen Vergleich für noch etwas bekannt sind, dann ist es wohl ihr Ruf als Spaziergang-Fans. Laut dem Umweltbundesamt gehen 83 Prozent der Deutschen gerne zu Fuß.

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