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Juni-Wetter: Omega-Hoch könnte erstes Anzeichen für Hitzesommer sein

02.04.2025, Schweiz, Mannenbach-Salenstein: Gestrandete Schiffe liegen am Untersee. Im westlichen Teil des Bodensees ist der Wasserstand wegen anhaltender Trockenheit extrem niedrig. Foto: Ennio Leanz ...
Anfang April war der Wasserstand des Bodensees extrem niedrig.Bild: KEYSTONE / Ennio Leanza
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Wetter: Omega-Hoch könnte erstes Anzeichen für Hitzesommer sein

Nach einer langen Phase der Trockenheit gab es über die Osterfeiertage endlich wieder Niederschlag. Aktuell bahnt sich allerdings ein Wetterphänomen über Deutschland an, das für massive Hitzewellen sorgen könnte.
22.04.2025, 14:1822.04.2025, 14:18
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Für viele war es ein traumhafter Frühlingsstart: Strahlender Sonnenschein, wenig Regen und milde Temperaturen prägten vielerorts den März in Deutschland. Was für die Menschen nach einem trostlosen Winter mehr als angenehm war, hatte für die Natur allerdings schwere Konsequenzen.

Wegen des ausbleibenden Regens und wenig Schmelzwasser aus den Alpen führte der Rhein Anfang April nur noch wenig Wasser. Am Bodensee lagen teils Boote auf dem Grund; manche Inseln waren zu Fuß erreichbar. Teils war die Rede von einer Dürre – und das, obwohl der Sommer noch nicht einmal begonnen hat.

Über die Osterfeiertage zeigte sich das Wetter in Deutschland von seiner wechselhaften Seite. Während im Osten teils Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke gemessen wurden, kühlte es im Westen zwischenzeitlich deutlich ab. Mancherorts fielen sogar ein paar Regentropfen vom Himmel.

Omega-Hoch sorgt für stabile Wetterlage

Den ausbleibenden Niederschlag der vergangenen Wochen konnte das aber nicht ausgleichen. Und nun bahnt sich auch noch ein Wetterphänomen an, das die Trockenheit weiter befeuern könnte.

Laut dem Diplom-Meteorologen Dominik Jung von wetter.net entwickelt sich aktuell nämlich eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Hochdruck-Konstellation: das Omega-Hoch. Das ist nach dem griechischen Buchstaben Ω benannt und beschreibt den Fall, bei dem sich ein Hochdruckgebiet zwischen zwei Tiefdruckgebieten im Osten und Westen festsetzt.

Das hat in der Regel zur Folge, dass sich die Wetterlage über einen längeren Zeitraum stabilisiert. Im Sommer geht das oftmals mit viel Sonne und wenig Wind einher.

Hochdruck-Konstellation könnte Hitzewellen befeuern

"Das ist brutal", meint Wetter-Experte Jung. Der Frühling sei einer der niederschlagsärmsten seit über einem Jahrhundert. Das Omega-Hoch könne nun ein Verstärker für massive Hitzewellen sein.

Denn wenn sich die Konstellation im Juni und Juli verfestige, würde das bedeuten, dass kühlende Tiefdruckgebiete ausbleiben und stattdessen wochenlang Temperaturen über 35 Grad gemessen werden.

Aktuell sind wir allerdings weit davon entfernt, die 35-Grad-Marke zu knacken. Und zur Wahrheit gehört, dass langfristige Wettermodelle nur bedingt zuverlässig sind. Panikmache wäre derzeit also nicht angebracht.

Meteorologe Jung verweist allerdings darauf, dass mit Blick auf die Klimakrise immer häufiger Temperaturrekorde geknackt werden. Die Erhitzung der Meere, die Veränderung des Jetstreams und das schmelzende Grönlandeis sorgten für zusätzliche Wärme in der Atmosphäre. Und das könnte die Bildung weiterer Omega-Hochs zur Folge haben.

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