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Nachhaltige Hochzeit: Party, Kleid, Essen – so geht eine Green Wedding

Beautiful young bride and groom outside in green nature at romantic sunset.
Die eigene Hochzeit soll der schönste Tag im Leben werden, doch oft sind Hochzeiten eine große Müllquelle und Ressourcenverschwendung. Aber das geht auch anders.Bild: iStockphoto / Halfpoint
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Grüne Hochzeit: "Ja, ich will, Nachhaltigkeit!" – wie Heiraten nachhaltiger wird

22.05.2023, 16:08
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Hochzeitssaison ist in vollem Gange: Zwischen April und September heiraten nämlich die meisten Paare. Das bedeutet nicht nur monatelange Planung für das Brautpaar – so eine Hochzeit kann auch ziemlich viel Müll, Essensabfälle und CO₂ produzieren.

Immer mehr Menschen finden deshalb Gefallen an minimalistischeren und vor allem nachhaltigeren Alternativen für ihre Trauung. Das zeigen auch Social-Media-Accounts von Influencern, deren Thema Nachhaltigkeit ist: Einer Analyse der Social Media Plattform Pinterest nach hätten sich im vergangenen Jahr die Suchanfragen nach nachhaltigem Heiraten verdreifacht und für die Wiederverwendung von Hochzeitskleid-Ideen verdoppelt.

Auch auf Instagram beschäftigen sich bekannte Influencerinnen wie Laura Mitulla oder Anna Masiello mit Green Weddings: Beide geben hierzu Tipps und teilen Details aus der Planung für ihre nachhaltige Hochzeit.

Warum also nicht versuchen, möglichst nachhaltig zu heiraten? Wie genau das funktioniert und was ihr als Braut oder Bräutigam für eure nachhaltige Hochzeit beachten müsst, zeigt euch unser watson-Überblick.

1. Die Hochzeitslocation

Eine Location in der Nähe eures Wohnorts sorgt – sofern die Gäste nicht von weiter her kommen – für einen geringeren CO₂-Ausstoß. Am besten sollte dieser leicht mit Bus und Bahn zu erreichen sein. Bei abgelegeneren Locations bietet es sich an, für Fahrgemeinschaften oder einen Minibus zu sorgen – oder eine Wanderung mit seinen Gästen zur Location zu unternehmen.

Bio-Hotels, Biohöfe oder Bio-Restaurants eignen sich als Location besonders gut, da es dort häufig schon Konzepte für eine umweltfreundliche Umsetzung von Hochzeiten gibt. Wer gern im Freien feiern möchte, sollte sich eine Ausweichmöglichkeit für schlechtes Wetter überlegen, um nicht auf Plastikzelte und stromfressende Wärmestrahler zurückgreifen zu müssen.

2. Essen und Getränke

Bei der Planung von Speisen und Getränken kann man sich gezielt Dienstleister aussuchen, die Bio-Produkte bevorzugen, denn auch Weine, Sekt, Bier oder Champagner gibt es in Bio-Qualität. Wie wäre es außerdem mit einem rein vegetarischen oder veganen Menü bei der Hochzeit? Sollen doch Fleisch und Fisch auf der Speisekarte stehen, achtet auf die Auswahl saisonaler Produkte aus der Region. Genauso kann die Konditorei bei der Hochzeitstorte auf Bio-Produkte aus der Region zurückgreifen.

Ein großes Problem bei Hochzeiten ist die Essensverschwendung, die weitestgehend vermieden werden sollte. Sollte es ein Buffet geben, gebt eine genaue Anzahl der Gäste inklusive Kinder an, so kann die Küche besser planen. Reste können den Gästen mitgegeben oder an eine Tafel gespendet werden.

3. Eheringe

Nicht nur die geschlossene Ehe sollte für immer halten – im besten Fall sollten das auch die Ringe. Gold, Silber, Edelsteine und Diamanten halten zwar lange – allerdings werden sie oft unter ausbeuterischen Bedingungen gewonnen. Fragt am besten bei eurem lokalen Juwelier nach Informationen zu Herkunft und Abbaubedingungen der Steine. Ansonsten gibt es auch immer mehr Online-Anbieter, die fair gehandelte Edelmetalle verkaufen. Eine Liste empfehlenswerter Labels hat Utopia erstellt.

Eine andere Möglichkeit sind Eheringe aus recyceltem Gold, das schont zumindest die Ressourcen. Familienschmuck, der euch etwas bedeutet, aber nicht mehr getragen wird, könnte so zu Schmuckstücken mit ganz besonderer Bedeutung verarbeitet werden. Immer beliebter wird auch das Selbstschmieden der Ringe, wofür ihr direkt vom Goldschmied eingespannt werdet.

4. Kleidung

In ihrem Kleid möchte die Braut für "den wichtigsten Tag im Leben" natürlich umwerfend aussehen. Aber was passiert danach mit dem Kleid? Am besten ihr sucht euch ein Kleid aus, das ihr noch einmal tragen könnt – zum Beispiel durch eine Kombination mehrerer Teile, die anders getragen werden können, ein schlichteres Outfit oder späteres "Downcycling" des Kleides.

Möglich ist es auch, sich ein Brautkleid zu leihen, Secondhand zu kaufen oder das eigene Kleid im Anschluss weiterzuverkaufen. Für den Bräutigam ist es etwas leichter: Er kann sich einfach einen Anzug aussuchen, den er auch zu anderen Anlässen tragen kann. Aufgehübscht werden kann das Outfit zur Trauung mit einem Einstecktuch, Weste, Fliege oder Krawatte.

Wer es sich leisten kann, kann sein Outfit bei einem kleineren Modelabel oder einer lokalen Schneiderei anfertigen lassen. Achten sollte man dabei darauf, dass ökologische und fair gehandelte Stoffe verwendet werden. Verlasst ihr euch auf eine zertifiziert ökologische und sozialverträgliche Textilproduktion, kann diese den Gebrauch von Naturfasern garantieren.

5. Make-Up und Haare

Auch bei Haaren und Make-up kann man ganz leicht auf Nachhaltigkeit achten. Tierversuchsfreie Naturkosmetik ist da ein guter Anfang. Auch gibt es immer mehr Kosmetikprofis und Haarstylisten, die mit Naturprodukten arbeiten. Die Produkte sollten bestenfalls vegan und plastikfrei sein – sowohl der Inhalt, als auch die Verpackung. Wer sich Haare und Make-up machen lässt, sollte darauf achten, dass der Anfahrtsweg des Stylisten nicht allzu lang ist. Kleiner Tipp: Auch Haarschmuck kann man sich leihen.

6. Nachhaltige Hochzeitsdeko

Heute Deko, morgen Müll – deswegen gilt wie so oft: Weniger ist mehr. Durch das Verwenden natürlicher Produkte oder Secondhand-Deko kann vieles ersetzt und auch Geld gespart werden. Statt Reis, Glitzerkonfetti und frische Blütenblätter zu streuen, kann man auch getrocknete Blütenblätter oder Konfetti aus getrockneten Blättern werfen.

Eine schlichtere Tischdekoration mit Bienenwachskerzen und saisonalen Blumen in Altglas-Vasen kann genauso stilvoll und hübsch aussehen, wie riesige Gestecke mit glänzenden Kerzenhalter. Noch nachhaltiger wird es, wenn ihr euren Gästen die Deko als Gastgeschenk mitgebt. Auch Trockenblumen, Leihgaben oder Up- und Recycling können genutzt werden, um eure Location zu dekorieren.

7. Papeterie

Einladungs- und Dankeskarten, Tischkärtchen und Speisekarten – Papier braucht es bei Hochzeiten in großen Mengen. Vieles hiervon kann aber leicht durch Naturmaterialien wie Holz, Stein oder Muscheln ersetzt werden. In kleinen DIY-Projekten können damit Tischnummern oder Namenskarten hergestellt werden. Für die Einladungen wäre der elektronische Weg wohl am nachhaltigsten, wenn auch unpersönlich.

"Save-the-Date"- und Dankeskarten kann man aber auch per E-Mail schicken.

Gut wäre es, wenn ihr eine Druckerei findet, die auf Umweltpapier druckt. Das Papier ist nicht unbedingt dunkles Recyclingpapier, es geht viel eher darum, dass die Anbieter weniger Papier-, Farb- und Materialverschwendung betreiben und auf verantwortungsvolle Forstbetriebe und nachhaltige Bewirtschaftung achten. Wenn ihr könnt, verzichtet auf Veredelungen mit Lack oder Folien.

8. Floristen, Konditor, Fotograf

Um den CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten, achtet bei allen Dienstleistern auf kurze Anfahrtswege. Wenn Floristen, Band, Fotograf und Caterer aus der Region kommen und ihre Arbeit im besten Fall auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, ist das super. Damit stärkt ihr gleichzeitig auch regionale Anbieter.

9. Gäste

Spread the Message! Teilt euren Gästen ruhig von Anfang an mit, dass ihr eine nachhaltige Hochzeit feiern wollt. Im besten Fall inspiriert es sie dazu, eine entsprechende Kleider- oder Essensauswahl zu treffen. Als Geschenk könnt ihr euch Geld als Beitrag zur grünen Hochzeit wünschen oder ein ökologisches Projekt unterstützen.

10. Honeymoon

Wenn der große Tag vorbei ist, steht nicht selten die Hochzeitsreise an: Statt ein exotisches Ziel zu wählen, das nur per Langstreckenflug zu erreichen ist, könnt ihr spektakuläre Urlaubsziele auch mit Bus und Bahn erreichen. Achtet bei der Buchung eurer Unterkunft auf umweltfreundliche Betriebe und nachhaltige Labels. Man sollte auch hier, wenn möglich, kleine, lokale Betriebe vorziehen. Wenn ihr könnt, plant (natürlich ausschließlich im Sinne der Nachhaltigkeit) mehr Zeit ein, ab 14 Tagen lohnt sich die Anreise.

Aber macht euch keinen Druck – niemand ist perfekt und jeder noch so kleine Beitrag macht eure Hochzeit ein kleines Bisschen nachhaltiger.

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