
Zumindest am Ausblick würde sich mit der neuen Regel nichts am Griechenland-Urlaub ändern.Bild: Pond5 Images / xWirestockx
Klima & Umwelt
Griechenland ist schon seit Jahrzehnten ein beliebtes Reiseziel unter deutschen Urlauber:innen. Zahlreiche Inseln locken mit viel Sonne, traumhaften Aussichten aufs Mittelmeer und kulinarischen Köstlichkeiten. Allerdings macht die Klimakrise dem Land immer häufiger zu schaffen.
Im vergangenen Jahr war es in Griechenland so trocken wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Es kam immer wieder zu Busch- und Waldbränden. Zwischenzeitlich waren auch in der Hauptstadt Athen die Auswirkungen einer Dürre zu spüren, sodass die Bewohner:innen zum Wassersparen aufgerufen wurden.
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Ende Dezember wurden Pläne Athens bekannt, ein rund 2000 Jahre altes Aquädukt aus römischer Zeit zu reaktivieren, um die vorhandenen Wasserressourcen besser nutzen zu können. Und nun wird noch ein weiterer Vorschlag diskutiert, dessen Auswirkungen vor allem Hotel-Urlauber:innen zu spüren bekommen würden.
Griechenland-Urlaub: Neues Gesetz soll Wassermangel entschärfen
Wie das Online-Reisemagazin "Travelbook" berichtet, hat die griechische Regierung einen Gesetzentwurf vorgestellt, der vorsieht, dass Pools künftig auch mit Meerwasser befüllt werden können. So sollen wertvolle Süßwasserressourcen eingespart werden. Zurzeit bestehen laut Elena Rapti, der stellvertretenden Tourismusministerin, noch rechtliche Hürden für die Nutzung von Meerwasser in Pools.
Doch es gibt auch andere Herausforderungen: Meerwasser enthält bekanntermaßen Salz und andere Mineralien, die in Pools unter Umständen zum Problem werden können. Filter und Leitungen können beispielsweise beschädigt werden, zudem besteht eine Korrosionsgefahr; Teile des Beckens könnten also rosten.
Gleichzeitig muss natürlich auch das Meerwasser aus hygienischen Gründen gefiltert und aufbereitet werden. Dabei kommen mitunter Chemikalien zum Einsatz, die der Umwelt schaden können.
Neues Gesetz könnte negative Folgen für die Umwelt haben
Und daran hängt sich auch die Kritik an dem Gesetzesentwurf auf. Denn er beinhalte keine Standards, unter welchen Umständen das genutzte Salzwasser wieder ins Meer zurückgeführt wird.
"Ich glaube, dass die Verordnung die obligatorische Deklorierung des Wassers vor dessen Einleitung ins Meer vorschreiben sollte", sagte Elias Nokas, Direktor für Wasserressourcen in der Region Südliche Ägäis gegenüber einer Athener Zeitung. Ein zu hoher Chlorgehalt des Wassers kann nämlich marinen Ökosysteme schaden.
Ein weiteres Risiko von Salzwasser-Pools: Wenn das Wasser ausläuft und in den Boden einsickert, kann sich das negativ auf die Qualität des Bodens und die darauf wachsenden Pflanzen auswirken.
Nokas verwies außerdem darauf, dass die Nutzung von Pools bei Weitem nicht so große Auswirkungen auf die Wasserknappheit in Griechenland hätten wie es dargestellt werde. "Selbst auf Inseln mit vielen Schwimmbädern, wie Paros und Mykonos, verbrauchen die Pools nicht mehr als sechs Prozent der Wasserressourcen", sagte Nokas.
Das Gesetz allein wird wahrscheinlich nicht das Problem der Wasserknappheit in Griechenland lösen. Wenn man aber bedenkt, dass die Klimakrise in Zukunft wohl für noch heftigere Dürren als bisher sorgen könnte, zählt am Ende wohl jeder Liter, den man einsparen kann.
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