Die Letzte Generation ist zurück – und zwar mit einem ordentlichen Rumms: Während es in den vergangenen Wochen erstaunlich ruhig um die Klimaaktivist:innen war, wollen sie ab diesem Montag so richtig auffahren. Der Plan: Ganz Berlin soll lahmgelegt werden. Damit das auch tatsächlich klappt, behauptet die Gruppe, dass "alle" Sympathisant:innen nach Berlin kommen würden.
Nachdem die Gruppe am gestrigen Sonntag das Brandenburger Tor unübersehbar mit oranger Farbe besprüht hatte, blockieren die Aktivist:innen bereits seit diesem Montagmorgen um 7.15 Uhr verschiedene Hauptverkehrsadern in ganz Berlin. Betroffen sind etwa 30 Straßen und Kreuzungen, unter anderem Abfahrten der A100, A103 und der A114 sowie verschiedene Bundesstraßen stadteinwärts.
Zuvor hatte die Berliner Polizei mitgeteilt, gut auf die neue Protestwelle vorbereitet zu sein. Der "Rheinischen Post" erklärte sie, dass viele Polizist:innen im Einsatz seien, um etwa Verkehrsknotenpunkte im Blick zu behalten.
Die Demonstrierenden tragen Warnwesten und Transparente mit der Aufschrift: "Weg von fossil – hin zu gerecht." Die Letzte Generation will so lange mit den Protesten fortfahren, bis die Bundesregierung auf die zentralsten und wichtigsten Forderungen der Gruppe eingeht.
So fordert die Gruppe unter anderem:
Um die Vehemenz der Klimakrise zu verdeutlichen und dafür zu sorgen, dass die eigenen Forderungen umgesetzt werden, kleben sich zahlreiche der Aktivisit:innen erneut mit Sekundenkleber auf der Straße fest. Unter ihnen befindet sich auch Lea-Maria Rhein, Sprecherin der Letzten Generation. Sie sagt:
Mit jeder Tonne CO2 , die wir ausstoßen, würde sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass das Klimasystem kollabiert. Lea-Maria betont: "Wir müssen notfallmäßig bis spätestens 2030 aus Öl, Gas und Kohle aussteigen – dafür gehen wir ab heute immer und immer wieder auf die Straßen Berlins, denn jetzt ist die Zeit für einen hoffnungsvollen Wendepunkt in unserer Geschichte."
Bereits wenige Stunden nach Beginn der Protestaktionen gehen die Wutausbrüche mit zahlreichen Autofahrer:innen aufgrund der Blockaden durch: Auf dem Portal "X", ehemals Twitter, zückt ein Autofahrer eine Sprühdose, die nach einem Pfefferspray aussieht – und geht damit auf die Protestierenden los. Auch tritt er nach ihnen.
Der Polizei ist das bereits bekannt, wie sie auf "X" mitteilte. Sie werde in dem Fall, in dem ein Autofahrer die Aktivist:innen mit Reizgas besprühte, ermitteln.
Auch der Grünen-Politker Kai Gehring bezeichnet die Protestaktionen der Letzten Generation auf "X" als "bescheuerte 'Aktionen'", die dazu führen würden, dass sich die Gruppe selbst samt ihrer Ziele diskreditiere.