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Sankt Martin: Was der 11. November über den Winter und das Wetter verrät

ARCHIV - 22.11.2023, Nordrhein-Westfalen, D�sseldorf: Bunte Bl�tter h�ngen bei strahlendem Sonnenschein auch Ende November noch an der Mehrheit der B�ume des Stadtwaldes. (zu dpa: �Sonniges Wetter zum ...
Entscheidet sich am 11. November unser aller Schicksal?Bild: dpa / Rolf Vennenbernd
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Wetter: November-Bauernregel sagt angeblich Winter voraus – das ist dran

Mild oder eisig? Glaubt man einer uralten Regel, wissen wir am Martinstag bereits, wie der kommende Winter wird.
09.11.2025, 13:4909.11.2025, 13:49

Am 11. November feiern viele Menschen hierzulande Sankt Martin. Große Feuer werden dann entzündet, Kinder ziehen mit bunten Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder – und Hobby-Meteorolog:innen richten ihren Blick gen Himmel.

Denn glaubt man alten Bauernregeln, könnte das Wetter an diesem Tag Hinweise darauf geben, wie der komplette Winter wird.

Rund um diesen Glauben haben sich viele Merksätze etabliert. Zum Beispiel: "Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind." Auch "Ist Martini trüb und feucht, wird gewiss der Winter leicht" gehört zu den Klassikern.

Und laut dem Meteorologen Jurik Müller, der sich seit 35 Jahren mit Bauernregeln beschäftigt, ist da auch was dran. "Herrsche um diesen Tag herum Nebel, also feucht-trübes Wetter, sei mit einer Zwei-Drittel-Wahrscheinlichkeit (65 Prozent) ein insgesamt zu milder Winter zu erwarten", wird er von der "Berliner Morgenpost" zitiert.

Martini-Sommer: Bauernregeln haben hohe Trefferquote

Doch was passiert, wenn die Sonne am 11. November vom Himmel lacht? Dann könnte uns ein kalter Winter bevorstehen, zumindest wenn man den Regeln "An Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein" oder "Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart" Glauben schenkt. Diese Vorhersagen basieren auf jahrhundertelangen Beobachtungen von Landwirt:innen – und die lagen gar nicht so oft daneben.

Tatsächlich haben Meteorolog:innen die alten Weisheiten unter die Lupe genommen. Auch Horst Malberg von der Freien Universität Berlin hat Bauernregeln jahrelang untersucht und kam zu einem überraschenden Ergebnis. "Die durchschnittliche Bauernregel hat eine Trefferquote von etwa 67 Prozent", zitiert ihn die "taz". In zwei von drei Fällen liegen die Regeln also richtig.

Ein weiteres Wetterphänomen, das mit dem Martinstag in Verbindung gebracht wird, ist der sogenannte "Martini-Sommer". Dabei handelt es sich um eine kurze, milde Phase, bevor der Winter endgültig Einzug hält.

Doch Vorsicht: Die Regel "Sankt Martins Sommer währt nicht lange" erinnert uns daran, dass diese warmen Tage auch schnell wieder vorbei sein können. In einigen Regionen, wie der Schweiz oder Österreich, ist im Falle eines Martini-Sommers sogar eine späte Weinlese im November möglich.

November-Wetter bestimmt angeblich auch die Ernte

Und dann gibt es noch November-Bauernregeln, die einen größeren Zeithorizont haben. Etwa folgende: "November warm und klar, wenig Segen fürs nächste Jahr."

Über Generationen hinweg beobachteten Landwirt:innen, wie sich das Wetter im Spätherbst auf die Ernte des kommenden Jahres auswirkte. Ein zu warmer und trockener November bedeutete demnach oft, dass es an der nötigen Winterfeuchtigkeit fehlte. Die Böden blieben zu trocken, was den Pflanzen im Frühjahr und Sommer zu schaffen machte. Das Ergebnis: schlechtere Ernten im nächsten Jahr.

Und in den vergangenen Jahren zeigte sich tatsächlich, dass milde Winter oft von Trockenheit im Frühjahr gefolgt sind. Das liegt daran, dass, wenn Schnee und Frost fehlen, die wichtige Winternässe ausbleibt, die das Wachstum im Frühling anregt.

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