
Die Sanierungsarbeiten schaffen Hoffnung auf eine pünktlichere Bahn. (Archivbild)Bild: dpa / Andreas Arnold
Mobilität & Verkehr
Pendler:innen nach Berlin müssen jetzt einmal tief durchatmen, anschließend tief in sich gehen, ob sie sich das wirklich antun möchten. Zuletzt muss wohl evaluiert werden, ob es Alternativen zu dem Streckensperrungskrimi gibt. Die Deutsche Bahn sperrt gleich zwei viel befahrene direkte Strecken in die Bundeshauptstadt.
Für die einen ist der Schreck bald schon wieder vorbei, für die anderen erst im Frühjahr 2026 – wenn alles im Zeitplan bleibt.
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Sperrung bis zum 7. Februar: Alternativen nur mit Umstiegen
Von Aachen beziehungsweise Köln nach Berlin gibt es eigentlich eine praktische Direktverbindung quer durch die Republik. Damit ist jetzt erstmal Schluss.
Weil "umfangreiche Bauarbeiten im Bahnknoten Hannover" anstehen, die Teil der "Sanierung der Infrastruktur" der Deutschen Bahn seien, muss die ICE-Linie leider für einige Wochen gesperrt werden. Dies gab ein Sprecher der Bahn den "Westfälischen Nachrichten" gegenüber bekannt.
Deutsche Bahn: Auch zwischen Hamburg und Berlin wird es jetzt ernst
Ab August 2025 ist es soweit, bis zum 30. April 2026 soll die Sanierung zwischen Hamburg und Berlin dauern. Eine ICE-Verbindung wird es dennoch geben, sie wird jedoch 45 Minuten länger dauern. Der Grund dafür ist die Umleitung mit Zwischenhalten in Uelzen oder Lüneburg, Salzwedel und Stendal. 36 dieser verlängerten Direktverbindungen soll es während der Umbauphase täglich geben.
Nicht nur der Fernverkehr wird von den Maßnahmen betroffen sein, auch der Nahverkehr leidet. Deshalb möchte die DB "Deutschlands größten Ersatzverkehr mit Bussen" schaffen. 173 Busse sollen in Stoßzeiten dafür im Einsatz sein, die auf 26 Linien insgesamt 86.000 Kilometer zurücklegen werden. Dr. Wolfgang Weinhold, Programmleiter Generalsanierung bei der DB InfraGO AG, erklärt:
"Es ist uns bewusst, dass die Arbeiten insbesondere für Pendlerinnen und Pendler im ländlichen Raum sowie im Umfeld der Metropolregionen Einschränkungen mit sich bringen."
Deshalb stelle man ein "Ersatzkonzept auf, dass den Reisenden trotzdem attraktive Alternativen bietet", sagt Weinhold außerdem in einer Erklärung auf der Website.
Teil einer größeren Sanierungsoffensive
Beide Bauarbeiten sind Teil einer deutschlandweiten Sanierungsoffensive. Und die ist bitter notwendig: Verspätungen, schlechtes Netz und kahle Bahnhöfe gehören zu (fast) jeder Bahnfahrt dazu. Das soll sich nun ändern.
180 Kilometer Gleise und 200 Weichen werden in den neun Monaten Auszeit zwischen Hamburg und Berlin erneuert. Gemeinsam mit sechs zusätzlichen Überleitstellen sollen sie in Zukunft für Stabilität und Flexibilität sorgen.
Deutschlandweit plant die Bahn bis 2027 insgesamt 1.500 Streckenkilometer zu sanieren, die Strecke Hamburg und Berlin ist dabei nur ein kleiner Teil. Ziel ist es, pünktlicher, verlässlicher und profitabler zu werden. Mal schauen, ob das klappt.
Auch den Bahnhöfen entlang der Strecke Hamburg-Berlin geht es an den Kragen. 28 von ihnen sollen aufgehübscht werden: Neue WC-Anlagen, sogenannte Wetterschutzhäuser und verbesserte Barrierefreiheit sind geplant.
Die lästigen Funklöcher auf der Zugfahrt zwischen der Hanse- und der Hauptstadt werden wohl auch beseitigt. Sie solle zur "Innovationsstrecke für Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten im Zug" werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesverkehrsministeriums. Dafür installiere man Funkmasten entlang der Strecke.
Dass diese Generalsanierung bitter notwendig ist, sollte für Bahnfahrende außer Frage stehen. Trotzdem ist die Aussicht auf überfüllte Züge und nie-enden-wollende Verspätung nicht gerade der größte Reisespaß. Auch ein "sänk ju for träweling wis Deutsche Bahn" wird die Stimmung dann wahrscheinlich nicht mehr retten können.
Bier ist Kult, Bier hat Tradition und für viele Menschen einen wichtigen Platz in ihrem Herzen. Bier ist eines der weltweit populärsten Getränke und es dürfte viele beunruhigen zu hören, dass die Klimakrise sich negativ auf den Geschmack auswirkt.