Die Deutsche Bahn kämpft gegen die Unpünktlichkeit ihrer Züge. Bild: imago images / Jan Huebner / Blatterspiel
Mobilität & Verkehr
22.08.2024, 14:2122.08.2024, 15:44
Wer eine Reise mit der Deutschen Bahn (DB) antritt, steht immer wieder vor einigen Herausforderungen: Chaos bei Sitzplatzreservierungen, Streiks, Streckensperrungen. Das größte Problem aber sind die zahlreichen Verspätungen. Das Unternehmen selbst spricht von einer Pünktlichkeit von knapp 63 Prozent im ersten Halbjahr 2024.
Jetzt haben sich Tester:innen der Stiftung Warentest in den Zug gesetzt. Sie sind bei der Deutschen Bahn und auch bei Konkurrent Flixtrain jeweils fünf Fahrten angetreten, bei der DB auf acht verschiedenen Strecken und bei Flixtrain auf zwei Strecken. Laut dieser Untersuchung kommt die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn nicht gut weg. Auch an anderen Stellen hapert es.
Stiftung Warentest: Vernichtendes Urteil zur Deutschen Bahn
Von den 40 DB-Zügen kamen 24 mit mehr als einer Minute Verspätung an, berichtet die Stiftung Warentest in der neuesten Ausgabe von "test". Im Schnitt lag die Verspätung aber sogar bei 35 Minuten. Das Ergebnis des Versuchs: 60 Prozent der Fahrten waren unpünktlich.
Nach der Zählung von Stiftung Warentest dürfte die Pünktlichkeit bei der Deutschen Bahn also noch unter den von dem Unternehmen angegebenen 63 Prozent liegen, heißt es. Bei der Deutschen Bahn werden auch Züge mit bis zu sechs Minuten Verspätung noch als pünktlich verbucht.
Die Pünktlichkeitsnote lautet dennoch: mangelhaft.
Wer in den Flixtrain steigt, ist aber nicht besser beraten. Hier waren drei von zehn Zügen zu spät – im Schnitt 27 Minuten. Das Unternehmen ist auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn angewiesen und fährt deshalb oft unverschuldet Verspätungen rein. Eine Benotung gibt es für Flix aus dem Grund nicht.
Mit dem Flixtrain kommen Bahnreisende auch nicht unbedingt pünktlicher ans Ziel.Bild: dpa / Julian Stratenschulte
Kritik an Umgang mit Zugverspätungen und -ausfällen
Die Tester:innen bemängelten außerdem mangelnde Informationen zu Verspätungen und Ausfällen. "Nervig", findet Stiftung Warentest. Die zuverlässigsten Angaben seien nicht von den Mitarbeitenden der Deutschen Bahn, sondern aus der App gekommen.
Auch bei der Erstattung von Tickets gab es Probleme. In vier von fünf Fällen, in denen ein Recht auf Ticketerstattung bestand, hätte die Deutsche Bahn das Geld nicht fristgerecht zurückgezahlt. Weil es bei Flix nur einen Erstattungsfall gab, wurde das Unternehmen auch in diesem Punkt nicht bewertet.
Deutsche Bahn und Flixtrain können beide nicht überzeugen
Die Tester:innen haben noch geprüft, wie komfortabel das Bahnfahren ist. Hier konnte die Deutsche Bahn punkten. Die Sitzplätze waren angenehm klimatisiert, das Internet oft recht schnell und Gepäck ließ sich gut verstauen. Anders sah es bei Flixtrain aus. Hier war das Verstauen des Gepäcks oft nicht einfach, es gab keine Verpflegung und auch sonst hing der Komfort offenbar stark vom Sitzplatz ab. Dafür war Flix günstiger, fährt aber auf weniger Strecken.
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Insgesamt konnten beide Unternehmen im Test nicht wirklich überzeugen und kassierten lediglich ein "befriedigend".
Die Tester:innen geben Bahnreisenden noch einige Tipps. Bei Flixtrain solle man im Wagen 100 reservieren: Nur dieser Wagen sei klimatisiert und habe zudem besseres Internet. Bei der Deutschen Bahn solle man mindestens eine Woche vorher buchen, weil die Preise danach noch einmal stark ansteigen. Acht Wochen vor Fahrtantritt spare man oftmals noch einmal mehr.
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