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Urlaub: Tauerntunnel-Sperrung führt zu Zugausfällen von München nach Italien

This image released by ÖBB shows a Nightjet sleeper train at a station in Vienna, Austria. A growing number of climate-conscious Europeans are giving up flying in favor of long-haul trains. (Marek Kno ...
Einige "Nightjet"-Verbindungen der ÖBB werden in den kommenden Monaten ausfallen. (Symbolbild)Bild: ÖBB / Marek Knopp
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Urlaub: Mehrere Nachtzug-Verbindungen nach Italien entfallen

03.11.2024, 14:15
Mehr «Nachhaltigkeit»

In den vergangenen Jahren sind Nachtzüge unter Reisenden immer beliebter geworden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Man steigt am Abend oder in der Nacht in einen Zug ein, legt sich schlafen und wacht am Morgen an seinem Reiseziel auf. Das ist im Idealfall nicht nur komfortabel, sondern spart auch einige Emissionen – vor allem im Vergleich zu Flugreisen.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben vor diesem Hintergrund massiv in ihre Nachtzüge investiert. Mittlerweile verbinden die "Nightjets" der ÖBB eine Vielzahl deutscher Städte mit beliebten Reisezielen im Ausland. Von Berlin aus kann man beispielsweise über Nacht nach Paris reisen, von Hamburg aus geht es nach Zürich.

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Von München aus kann man mit dem Nachtzug sogar mehrere italienische Städte erreichen, unter anderem Rom, Venedig und Mailand. Diese Verbindungen werden demnächst aber ausfallen.

Tauerntunnel in Österreich wird saniert

Grund dafür: Im Tauerntunnel zwischen Böckstein bei Bad Gastein (Salzburg) und Mallnitz (Kärnten) stehen Sanierungsarbeiten an. "Sein letztes Update, bei dem die Tunnelsicherheit und Gleisbauarbeiten im Vordergrund standen, erhielt er 2004", zitiert der "Münchner Merkur" die ÖBB.

Demnach soll die Strecke leistungsfähiger gemacht werden. Konkret ist geplant, das Gewölbe des 8,3 Kilometer langen Tunnels, durch das Wasser sickere, abzufräsen und neu zu verkleiden. Das Sickerwasser soll dabei abgefangen und abgeleitet werden.

Zudem steht eine Erneuerung der Oberleitung und der Einbau einer festen Fahrbahn sowie beleuchteter Handläufe an. Letztere bieten beispielsweise Wartungsteams oder Rettungskräften Halt. Zuletzt sollen auch der Tunnelfunk und die Signaltechnik modernisiert werden.

"Das Hauptaugenmerk bei den Planungen wurde darauf gelegt, die Auswirkungen für Reisende zu minimieren und die notwendige Streckensperre so effizient wie möglich zu nutzen“, erklären die ÖBB.

München-Italien: Diese Zug-Strecken sind betroffen

Trotzdem sind die Auswirkungen der Tunnelsperrung für Bahnreisende massiv: Vom 18. November dieses Jahres bis 13. Juli 2025 werden laut "Münchner Merkur" die "Nightjet"-Verbindungen ersatzlos gestrichen. Betroffen seien die Verbindungen von Stuttgart über München nach Venedig, von München nach Rom sowie von München über Mailand und Genua nach La Spezia.

Immerhin: Der "Euronight"-Nachtzug von Stuttgart über München nach Zagreb wird nicht eingestellt. Stattdessen soll er über Graz umgeleitet werden. Ljubljana wird deswegen aber vorerst nicht mehr angefahren und der Zugteil nach Rijeka, der von Mai bis September unterwegs ist, fällt womöglich ganz aus.

Für Pendler:innen soll während des gesamten Sanierungszeitraums ein Bus-Shuttle eingerichtet werden. Dieser soll die "Railjets" von München nach Klagenfurt ersetzen.

Wer auf dem Alpen-Adria-Radweg von Salzburg aus unterwegs ist, wird sich auch auf Einschränkungen einstellen müssen. Für die Züge, die Radfahrer:innen durch den Tauerntunnel bringen, soll es ab 11. April 2025 eine Shuttle-Verbindung geben. Weitere Details finden sich auf der ÖBB-Website.

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Um es mal auf den Punkt zu bringen: Nachdem in den letzten Jahren viel Bewegung in den Klimaschutz kam, sieht es heute nicht gut für ihn aus.

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