Der Trevi-Brunnen in Rom ist wohl einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Er wurde bereits im 18. Jahrhundert eingeweiht und beeindruckt viele Menschen durch die übergroßen Skulpturen, die mythologische Figuren wie den Meeresgott Neptun zeigen.
Der Brunnen ist aber auch deshalb ein Tourist:innenmagnet, weil es eine sehr beliebte Tradition gibt. Es soll nämlich Glück bringen, eine Münze rücklings über die linke Schulter in den Brunnen zu werfen. Außerdem soll der Brauch die Rückreise nach Rom sichern.
Jeden Tag sollen auf diese Weise Münzen im Wert von 3000 Euro im Brunnen landen. Damit sich nicht zu viele ansammeln, werden die Münzen regelmäßig herausgefischt. Das Geld wird an wohltätige Zwecke gespendet.
Wer aktuell beim Trevi-Brunnen vorbeischaut, wird allerdings enttäuscht sein. Die Sehenswürdigkeit ist komplett abgesperrt, weil außerordentliche Restaurierungsarbeiten vorgenommen werden. Das Wasser wurde zuvor schon abgepumpt. Auf Social Media warnen bereits erste Urlauber:innen vor den Absperrungen, die so gar kein gutes Motiv für Fotos abgeben würden.
Damit die vielen Touris aber nicht komplett frustriert von dannen ziehen (und weiterhin fleißig ihre Münzen in Rom lassen), hat die Stadt nun eine Art Ersatzbrunnen aufgestellt. Der hat aber mit der Imposanz des Originals recht wenig gemein und wirkt eher wie ein kleines Planschbecken.
Bei einigen Italiener:innen kommt die Idee der Stadt nicht gut an. "Was soll der Unsinn? Das sieht aus wie ein aufblasbarer Pool von Lidl", kommentiert ein Mann unter einem Instagram-Beitrag zu dem Ersatzbecken. Eine andere Userin schreibt: "Stell dir vor, du bist 14 Stunden im Flugzeug zum Trevi-Brunnen gereist und findest dich in einem öffentlichen Schwimmbad wieder".
Ein weiterer italienischer User zeigt sich fassungslos und weiß nicht, was er unangenehmer findet: Derjenige, der die Idee zu dem Ersatzbecken hatte oder diejenigen, die Geld hineinwerfen. Unter dem Instagram-Beitrag, den auch der "Münchner Merkur" aufgegriffen hat, finden sich Dutzende solcher spöttischen Kommentare, die bereits hunderte oder tausende Likes gesammelt haben.
Hintergrund der Bauarbeiten am Trevi-Brunnen: In einigen Wochen beginnt das Heilige Jahr 2025, ein katholisches Jubiläumsjahr. Zu diesem Anlass will der Papst am 24. Dezember die Heilige Pforte des Petersdoms öffnen; es werden Millionen Pilger:innen erwartet. Deshalb werden gerade viele Ecken in der Stadt herausgeputzt.
Bis Ende des Jahres sollen die Restaurierungsarbeiten zwar abgeschlossen sein. Möglicherweise wird der Brunnen dann aber trotzdem nicht uneingeschränkt zugänglich sein. Aktuell ist nämlich eine Eintrittsgebühr im Gespräch, um die Touristenmassen zu regulieren.
(mit Material von dpa)