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"Lanz": Luisa Neubauer greift Armin Laschet an – "Das ist eine Lüge!"

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Luisa Neubauer wirft der Regierung politisches Versagen beim Klimaschutz vor.Bild: screenshot zdf
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"Das ist eine Lüge!": Luisa Neubauer nimmt bei "Lanz" Armin Laschets Aussage zur NRW-Klimapolitik auseinander

22.07.2021, 13:1022.07.2021, 15:20
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Starkregen, Hochwasser und Flut in großen Teilen Westdeutschlands haben für viele Menschen den Klimawandel seit rund einer Woche hierzulande in besonderer Weise spürbar werden lassen. Welchen Anteil trägt die Politik an der Klimakrise?

Bei dieser Frage standen sich am Mittwochabend zwei junge Frauen gegenüber, die mit dem Klimaschutz zwar ein gemeinsames Ziel haben – in ihren Ansichten darüber jedoch nicht unterschiedlicher sein könnten: Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer und CDU-Politikerin Wiebke Winter.

Während Winter den Klimakurs von CDU/CSU verteidigte, erhob Luisa Neubauer immer wieder starke Vorwürfe gegen die Regierung. Sie sprach unter anderem von "völliger Überheblichkeit in der Politik".

Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 21. Juli 2021:

  • Erik O. Schulz, Politiker
  • Luisa Neubauer, Klimaschutzaktivistin
  • Wiebke Winter, Politikerin
  • Monika Schnitzer, Ökonomin
  • Claudia Pahl-Wostl, Systemwissenschaftlerin

Luisa Neubauer erhebt harte Vorwürfe gegen Regierung

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Luisa Neubauer bekam in der Runde Unterstützung von C. Paul-Wostl. screenshot zdf

Für "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer liegt die Sache klar auf der Hand: Die Hochwasser und Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und NRW und später auch in Bayern waren keinesfalls ein Zufall. Neubauer nannte die Hochwasser-Katastrophe "ein zweifaches Versagen".

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"Zum einen wurden die Menschen nicht gewarnt und langfristig ist die Regierung gerade Teil vom Projekt Klimakrise", erklärte die 25-Jährige und warf der Union ebenso wie der SPD damit eine Mitverantwortung an der Katastrophe vor.

Der Starkregen, die Hochwasser-Katastrophe sowie die Klimakrise allgemein sei laut Neubauer eine Folge der politischen Verweigerung, wissenschaftliche Warnungen und Trends ernst zu nehmen.

"Markus Lanz": Armin Laschet in der Kritik

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Markus Lanz diskutierte am Mittwochabend den Klimawandel und politische Verantwortlichkeit.Bild: screenshot zdf

Dass die Klimaaktivistin bei dieser Anschuldigung offenbar an jemand bestimmtes dachte, wurde später in der Sendung deutlich. Nämlich als Moderator Markus Lanz seine Gäste auf die Aussage Armin Laschets ansprach, Nordrhein-Westfalen betreibe die ambitionierteste Klimapolitik in Deutschland.

Während Unions-Kollegin und jüngstes Mitglied des Bundesvorstandes der Union, Wiebke Winter, sich um eine Stellungnahme zu dieser Aussage wand, erklärte Luisa Neubauer direkt:

"Das ist de facto eine Lüge!"

Zwar sei es wahr, so stellte Lanz klar, dass NRW am meisten an CO2 einspare – allerdings stoße das Bundesland auch am meisten CO2 aus.

Wiebke Winter will mehr Klimaschutz bei CDU/CSU

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Wiebke Winter ist seit einem Jahr jüngstes Mitglied im Bundesvorstand der Union.Bild: screenshot zdf

In der Sendung gab Wiebke Winter zu: "Ich wünsche mir auch eine ehrgeizigere Klimapolitik, das ist ganz, ganz klar." Als Mitgründerin der "KlimaUnion" will sie klimapolitische Ziele langfristig in der Partei verankern. Dass sie dabei offenbar nicht ganz ernst genommen wird in der Politik, spielt die 24-Jährige bei "Lanz" immer wieder herunter.

Dies kritisierte der Moderator. Und als Markus Lanz direkt fragte, ob die junge Politikerin finde, dass die Klimapolitik der Union ambitionslos ist, bekam er doch eine klare Antwort:

"Ja, ich hätte mir gewünscht, dass mehr passiert wäre."

Laut Luisa Neubauer gebe es viele Wählerinnen und Wähler der Union, die längst bereit für gute und konsequente Klimapolitik wären – jedoch hänge die Parteiführung ihrer Wählerschaft hinterher. Und auch wenn Winter hier noch einmal die wachsende Bereitschaft zum Klimaschutz in ihrer Partei betonte, wies Neubauer doch auf das eigentliche Problem hin: "Uns fehlt die Zeit."

Im September, bei der bevorstehenden Bundestagswahl, wird es die Möglichkeit für alle Wählerinnen und Wähler geben, zu entscheiden, wie diese knapp bemessene Zeit in den kommenden vier Jahren genutzt werden soll.

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