Heftige Unwetter haben die Balearen in den vergangenen Tagen in Alarmbereitschaft versetzt. Große Regenmassen, teilweise auch Hagel und Sturm gab es unter anderem auf Mallorca. Dort liefen an mehreren Orten die Straßen voll und es bildeten sich teils reißende Fluten auf gefährlicher Höhe, die sich ihren Weg durch die Städte bahnten.
Doch nicht nur dort waren die Folgen des Unwetters zu spüren. Am Flughafen von Palma mussten in den vergangenen Tagen Dutzende sowohl abhebende als auch ankommende Flüge gestrichen werden – zu gefährlich war das Wetter.
Entsprechende Ersatzflüge sind jedoch anscheinend bis dato nicht allesamt organisiert. Urlauber:innen vor Ort berichten von chaotischen Zuständen und beschweren sich über die Verantwortlichen.
Infolge der abgesagten Flüge strandeten viele Tourist:innen am Flughafen in Palma. Auf Social Media sind zahlreiche Aufnahmen zu sehen, in denen sich Menschen über die langen Schlangen, die mangelnde Organisation und über Wasser, das von der Decke kommt, beschweren.
Einige von ihnen mussten sogar in der Nacht von Donnerstag auf Freitag am Flughafen schlafen – darunter auch viele Familien.
Gegenüber der "Mallorca Zeitung" ließen viele der Betroffenen ihrem Ärger freien Lauf. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt ist dabei, wie die Menschen vor Ort behandelt werden. Ein Mann erklärt:
Die Zeitung berichtet weiter von Familien, deren Flug mehrmals verschoben und letztendlich vollständig gestrichen wurde. Infolgedessen ist nun unklar, wann sie nach Hause können. Bis dahin würden sie im "Deckenlager am Flughafen" verbleiben.
Andere Gruppen berichten davon, dass ihnen erst für Montag neue Ersatzflüge nach Deutschland angeboten worden seien. In einem Fall erzählen Personen, dass sie stattdessen auf eigene Kosten einen Flug für Samstag nach Bergen in Norwegen gebucht hätten. Von dort aus gehe es nach zehn Stunden Aufenthalt am Samstagnachmittag dann weiter nach München.
Eine Familie wiederum nimmt das Angebot des neuen Rückfluges am Montag zähneknirschend hin und hat bis dahin zum Glück noch ein Hotel in Palma finden können. Dennoch sitzt der Stachel tief. "Das ist eine absolute Unverschämtheit", sagt der betroffene Vater der "Mallorca Zeitung". Eigentlich hätte er demnach mittlerweile schon wieder auf der Intensivstation im Krankenhaus zur Arbeit erscheinen müssen.
Zuvor hatte die Familie eine Odyssee durchmachen müssen. Zunächst hätte sie am Donnerstagabend einen Flug nach Düsseldorf nehmen sollen. "Zehn Mal wurde das Gate gewechselt und wir sind mit dem Kleinen hin- und hergerannt", berichten die Betroffenen.
Dann sei kurz vor dem Einstieg ins Flugzeug festgestellt worden, dass nicht genug Platz für alle sei – und die Familie samt Großeltern und zweijährigem Sohn habe zusammen mit anderen Passagier:innen nicht mitreisen können.
"Wir sind stinksauer und kommen uns hilflos vor. Niemand sagte uns, wie die Lage ist", erzählt die Familie. Dementsprechend hätten sie am Flughafen übernachten müssen. Der Flug am Montag geht zu allem Überfluss auch nicht nach NRW, sondern zunächst nach Berlin.
Am Freitag setzte sich das Chaos entgegen vorheriger Ankündigungen der Flughafenbetreiber indes fort. Weitere Flüge wurden gestrichen. Inzwischen ist ein Komitee eingesetzt, um die Situation zu regeln und unter anderem genug Unterkünfte für die wartenden Gäste zu finden.