Die vergangenen Monate waren hart für den amerikanischen Flugzeugbauer Boeing. Eine Technikpanne jagte die nächste, mit der Folge, dass das Image des prestigeträchtigen Unternehmens hat ganz schön gelitten hat.
Erst brach Anfang des Jahres bei einer Boeing-Maschine in fast 5000 Metern Höhe ein Türteil heraus. Der Flieger musste im US-Bundesstaat Oregon notlanden, acht Passagiere wurden leicht verletzt. Wenige Monate später sackte eine Boeing auf dem Weg nach Neuseeland plötzlich ab, dabei sollen Menschen an die Kabinendecke geschleudert worden sein. Die Bilanz: rund 50 Verletzte.
Der Konzern vermutet, dass der Pilotensitz unbeabsichtigt nach vorne geglitten war, was den Eingriff in die Flugsteuerung verursacht haben könnte.
Zu allem Übel wurden danach auch noch Schwierigkeiten bei Tests eines neuen Langstreckenjets bekannt. Dieses Mal war die Verbindung zwischen Triebwerk und Flügeln das Problem, Insider berichten von Rissen an einem Bauteil.
Und jetzt steht wieder eine Boeing-Maschine im Fokus. Wieder gab es Verletzte, doch dieses Mal dürften den pannengeplagten Flugzeugbauer keine Schuld treffen.
Die Szenen ereigneten sich an Bord einer Boeing 777, die am Donnerstag auf dem Weg vom türkischen Istanbul in Taiwans Hauptstadt Taipeh war. Der Großteil der Langstrecke war bereits geschafft, als heftige Turbulenzen das Flugzeug und die Menschen an Bord heimsuchten.
Dass nur 214 Passagier:innen neben der Crew an Bord waren – je nach Konfiguration können mit einer Boeing 777 bis zu 400 Menschen fliegen – dürfte das Schadensausmaß begrenzt haben. Dennoch: Videos, die bei X kursieren und aus dem Inneren des Fliegers stammen sollen, zeigen, wie sich die Kabine in ein Trümmerfeld verwandelt hat.
Von sechs Verletzten, vier Passagier:innen und zwei von der Crew, war im Anschluss die Rede. Aus den Videoaufnahmen lässt sich schließen, dass die Turbulenzen plötzlich und während des Menüservices aufgetreten sein müssen.
Der Kabinenboden ist mit Tabletts, Essensresten und Getränken übersät, sogar an der Decke sind Spuren davon. Die Person, die das Video aufgenommen hat, spricht schockiert und mit Essen in den Haaren in die Kamera.
Nach der Landung in Taiwan mussten zwei Passagiere zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Mehrere Krankenwagen und medizinisches Notfallpersonal waren am Flughafen, um die geschockten Reisenden in Empfang zu nehmen.
Das Flugzeug blieb in Taipeh etwa vier Stunden am Boden, bevor es seinen Rückflug nach Istanbul antreten konnte.
Wie furchteinflößend Turbulenzen sein können, ist erst im Mai wieder deutlich geworden. An Bord einer Boeing 777 von Singapore Airlines war ein 73-jähriger Brite an einem Herzinfarkt gestorben, nachdem die Maschine in Folge der Turbulenzen plötzlich um mehr als 1000 Meter abgesackte. 30 Menschen wurden dabei zudem durch umherfliegende Gegenstände verletzt.