Nach der Wiederwahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA ist das Land gespalten: Die eine Hälfte befindet sich vermutlich immer noch im Freudentaumel, während die andere Hälfte sich nach dem ersten Schock um Lösungen aus der Situation bemüht.
Und da man gegen eine erneute Präsidentschaft Trumps nun nichts mehr tun kann, spielen viele mit einem radikalen Gedanken: auswandern. Zumindest erstmal so lange, bis die Amtszeit von Donald Trump wieder zu Ende ist.
Das Thema scheint wirklich viele zu beschäftigen, denn ein Kreuzfahrt-Anbieter hat prompt mit passenden Angeboten darauf reagiert: Man kann nun einfach die vier Jahre Amtszeit auf hoher See und an schönen Urlaubszielen verbringen, anstatt in der Heimat jeden Tag mit Trump konfrontiert zu sein. Ein weiterer Pluspunkt: Trump wird nach vier Jahren garantiert nicht noch ein drittes Mal Präsident, denn das verbietet die US-Verfassung. Ein Ende ist also absehbar.
Bis dahin müssen von Trump genervte Amerikaner:innen kreativ werden. Und genau hier wittert ein italienisches Dorf eine Chance für sich. Denn in Ollolai auf Sardinien stehen viele Häuser leer, sind aktuell dem Verfall geweiht. Francesco Columbu, der Bürgermeister des Dorfes, hat Amerikaner:innen deswegen die leeren Häuser in seinem Dorf für sage und schreibe einen Euro angeboten.
Hierfür legte Columbu eine Website an, die sich hauptsächlich an verärgerte Amerikaner:innen richtet und sie einlädt, ihre "Flucht nach Europa in das herrliche Paradies Sardiniens" zu planen. Colombu sagte dazu laut "The Guardian", dass innerhalb eines Tages 30.000 Anfragen eingegangen seien und über 156.000 Menschen auf der Website waren.
Er betonte allerdings, das Ziel sei nicht, sich in politische Fragen der USA einzumischen. Er wolle Investitionen und Arbeitsplätze in Ollolai schaffen, eine Gemeinde in der bergigen Barbagia-Region der italienischen Insel mit rund 1150 Einwohner:innen.
Das Projekt stehe auch anderen Nationalitäten offen, wobei Bewerbungen aus den USA schneller bearbeitet würden, fügte er hinzu.
Ollolai nimmt für sich in Anspruch, der "Geburtsort des globalen 1-Euro-Häuser-Phänomens" zu sein. 2018 bot der Ort erstmals baufällige Häuser zum günstigen Verkauf an. Das Programm zog eine Reihe von Käufer:innen an, die dann Tausende von Euro für die Renovierungsarbeiten an den Häusern ausgaben. Die Eigentümer:innen wohnen jedoch oft nur zeitweise in dem Ort und nutzen ihn als Zweitwohnsitz.
Ein Projekt mit dem Namen "Work from Ollolai", das digitale Nomaden anlocken sollte, war in dieser Hinsicht erfolgreicher: Letztes Jahr zogen zehn amerikanische Fachkräfte in das Dorf und zahlten nur einen Euro Miete pro Monat.
Bürgermeister Columbu hofft, dass der jüngste Aufruf für neue Einwohner:innen mehr Menschen anzieht, die in der Lage sind, aus der Ferne zu arbeiten. Für noch mehr Flexibilität bietet Ollolai drei Arten von Unterkünften an: kostenlose Wohnungen für bestimmte Gruppen digitaler Nomaden, renovierungsbedürftige 1-Euro-Immobilien und fertig bewohnbare Wohnungen für bis zu 100.000 Euro.