Am Samstagabend haben Besucher:innen in Kinos in Essen und Bremen randaliert. Das ging so weit, dass die Filmvorführungen letztendlich abgebrochen werden mussten. Es handelt sich dabei nicht um die ersten solcher Vorfälle in Kinosälen. Die Situationen ähneln sich und die Polizei hat bereits einen Verdacht, worauf sie zurückzuführen sein könnten.
Es sei zu "randalierendem Verhalten" gekommen, heißt es laut einer Polizeimeldung zu dem Vorfall am Samstagabend in Essen. Einige der rund 400 Zuschauenden seien im Verlaufe der Vorstellung aufgestanden und über Sitze geklettert. Der Polizei zufolge sollen auch Snacks durch den Kinosaal geworfen worden sein. Der Film wurde vom Personal gestoppt, die Menschen aus dem Saal beordert.
"Da die Stimmung aufgeheizt war und noch knapp 40 Besucher das Kino nicht verlassen wollten, rückten mehrere Streifenwagen der Polizei an", hieß es in der Mitteilung. Die Beamten hätten das Hausrecht des Kinos durchgesetzt. Die Essener Polizei kritisierte den Vorfall scharf. Einige Besucher:innen zeigten ein "derart asoziales Verhalten", welches dazu führen sollte, einen Kinofilm abbrechen zu lassen.
In einem Kinosaal in der Hansestadt Bremen spielten sich am selben Abend ähnliche Szenen ab. Mehrere junge Besucher:innen hätten sich mit Popcorn und Nachos beworfen, teilte die Polizei mit. Innerhalb und außerhalb des Kinos sei es zu "Rangeleien und Tumulten" gekommen. Auch hier wurde die Filmvorführungen abgebrochen. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit einem "Großaufgebot" im Einsatz.
Seitens der Polizei besteht bereits einen Verdacht, worauf die Vorfälle zurückzuführen sein könnten. So könnte es einen Zusammenhang mit einem Tiktok-Trend geben. Demnach könnten "angehende Social-Media-Stars" und "Möchtegern-Influencer", wie es in einer Mitteilung hieß, durch gezielte Aktionen Veranstaltungen stören, um in sozialen Medien Aufmerksamkeit zu generieren. Die Essener Polizei kritisiert:
Straftaten wurden den Angaben zufolge bei dem Vorfall in Essen allerdings nicht festgestellt. Es könnten aber Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden.
Auch Kino-Mitarbeitende meldeten sich mittlerweile nach den Tumulten auf Social Media zu Wort und kritisierten die Besucher:innen wie auch den Trend an sich.
Zusammenstöße gab es auch in Kinos im Nachbarland Frankreich. Laut Medienberichten gab es bereits mehrere Polizeieinsätze, weil Jugendliche in französischen Kinos randaliert hatten. Die Vorfälle sollen sich seit dem Erscheinen des US-Films "Creed III" ereignet haben.
Auch in Essen soll es sich nach Angaben der Polizei um eine Vorstellung von "Creed III" gehandelt haben. Die Polizei in Bremen machte keine Angaben dazu, bei welchem Film sich der Vorfall ereignet haben soll.
(Mit Material von dpa und AFP)