Der ehemalige Stabhochspringer Tim Lobinger ist im März 2017 das erste Mal an Krebs erkrankt. Um gegen die Leukämie anzukämpfen, setzte er sich zahlreichen Chemotherapien und einer Stammzelltransplantation aus. Der Krebs galt nach zwischenzeitlichen Rückfällen als besiegt. Ein Jahr später kehrte der Krebs zurück, der 2019 jedoch erneut für besiegt erklärt wurde. Vor knapp einem Jahr ist Lobinger allerdings zum dritten Mal erkrankt.
In einem Interview mit "Bild" spricht der Ex-Leichtathlet offen über seine Krebserkrankung: "Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv." Im Februar sagten ihm seine Ärzte wohl, dass der Tod näher rücke. "Ich solle Verfügungen treffen, mich mit meiner Beerdigung befassen und mich von meinen Liebsten verabschieden", berichtet der Stabhochsprung-Weltmeister unter Tränen.
Trotz dieser Hiobsbotschaft feierte Lobinger am 3. September seinen 50. Geburtstag: "Diesen Tag noch zu erleben, war einer meiner Meilensteine." Daraus schöpft er Mut.
Es sei schwer gewesen, mit seinen Kindern über seinen bevorstehenden Tod zu sprechen. "Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht." Tim Lobinger ist Vater von zwei Söhnen und einer Tochter. Sein Sohn Lex-Tyger ist Profi-Fußballspieler beim Zweitligisten Kaiserslautern.
Dieses Jahr musste Tim Lobinger bereits über 150 Tage im Krankenhaus verbringen. "Das ist kein wirkliches Leben. Das lebenswerte Leben findet draußen statt", stellt er fest. Die Einschulung seines Sohnes Okkert Mitte September verpasste der Ex-Leichtathletik-Star, da er einen Tag zuvor am Magen notoperiert werden musste.
Im Frühjahr 2022 wurde die Krebsrückkehr öffentlich bekannt gegeben. Damals sagte er gegenüber "Bunte", dass er weiterkämpfen wolle. "Wenn ich mich jetzt noch einmal zwei, drei Jahre schleppe, gibt es da mit Sicherheit wieder eine andere Therapiemöglichkeit, die mir hilft – und wenn meine Chance nur ein Prozent ist, ergreife ich sie."
Ende der 1990er Jahre war Lobinger einer der besten Stabhochspringer in Deutschland. 2003 wurde er Weltmeister in Birmingham, 1998 Europameister in Valencia. 2012 beendete er seine Sportlerkarriere und arbeitete vier Jahre lang als Athletiktrainer bei RB Leipzig, die damals in der zweiten Liga spielten.