Sport

Jan Ullrich: Neue Doku – Krasse Drogenbeichte schon im Trailer

Jan Ullrich vor Marco Pantani in der Tour de France 1998 *** Jan Ullrich in front of Marco Pantani in the Tour de France 1998
Jan Ullrich erlebte eine steile Karriere – und stürzte ab.Bild: imago sportfotodienst / Thomas Zimmermann
Sport

Neue Jan-Ullrich-Doku: Krasse Drogenbeichte schon im Trailer

19.07.2023, 10:17
Mehr «Sport»

Der ehemalige Radsportprofi Jan Ullrich erlebte einen schweren Absturz vom deutschlandweit gefeierten Sportstar hin zu einem Ex-Sportler, der durch Doping und zahlreiche Eskapaden für Schlagzeilen sorgt. Mittlerweile hat er sich stabilisiert. Er ist sogar wieder regelmäßig mit dem Rad aktiv. Seine Vergangenheit soll in der Amazon-Doku "Jan Ullrich – Der Gejagte" ab dem 28. November aber noch einmal Thema werden. Sie soll einen "kritischen Blick auf die Karriere, die Erfolge, die Abstürze und die Persönlichkeit" des gebürtigen Rostockers werfen.

Interessierte können schon einen kleinen Einblick bekommen, was sie in der vierteiligen Serie erwarten wird. Denn ein Werbeclip zur Serie wurde bereits veröffentlicht. Jan Ullrich spricht dort offen über seinen Absturz und über den Konsum von Drogen.

Jan Ullrich deutet weiteres Dopinggeständnis an

"Ich habe Kokain in Massen genommen. Ich habe Whiskey wie Wasser getrunken. Bis kurz vor Exitus", sagt Jan Ullrich in dem Trailer. "20 Jahre danach erkennt man die Fehler, die man gemacht hat."

Auch ein weiteres Dopinggeständnis deutet der Clip an. "Dass ich niemanden betrogen habe, war falsch", sagte der 49-Jährige. "Für mich war das auf meine Gegner getrimmt, aber die Fans gehören natürlich auch dazu", gibt er in dem Werbeclip der bevorstehenden Dokumentation zu. Oft hatte Ullrich Dopingvorwürfe mit dem Satz bestritten: "Ich habe nie jemanden betrogen."

Schon im September 2022 hatte der Tour-de-France-Sieger von 1997 gesagt, er wolle in der Serie seine Geschichte erzählen, "die ganze Geschichte". Die Arbeit an der Doku sei "mega-emotional", verriet er in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung vom vergangenen Dezember. "Ich habe die Jahre vorher nur eine Verdrängung gemacht, nun mache ich eine richtige Aufarbeitung. Da kommen Sachen hoch, an die ich mich gar nicht mehr erinnert habe (...)."

Auch Lance Armstrong und Doping-Arzt kommen in Doku zu Wort

In der Serie kommt nicht nur sein großer Rivale Lance Armstrong zu Wort, sondern auch der spanische Doping-Arzt Eufemiano Fuentes. "Sie fragten mich nach der Wunderformel, um Sieger zu werden", sagte Fuentes. Auf wen sich das bezieht, wird in dem fast eine Minute langem Clip nicht deutlich.

Neu: dein Watson-Update
Jetzt nur auf Instagram: dein watson-Update! Hier findest du unseren Broadcast-Channel, in dem wir dich mit den watson-Highlights versorgen. Und zwar nur einmal pro Tag – kein Spam und kein Blabla, versprochen! Probiert es jetzt aus. Und folgt uns natürlich gerne hier auch auf Instagram.

Ullrich hatte mit seinem Tour-Sieg einen Radsport-Boom in Deutschland ausgelöst. 2006 wurde der Sydney-Olympiasieger kurz vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt von seinem Team suspendiert, da er Verbindungen zu Fuentes hatte. Bei dem Gynäkologen wurden bei einer Razzia Blutbeutel mit der Aufschrift "Jan" und "Rudis Sohn" gefunden. Rudi Pevenage, der Mentor des zweimaligen Zeitfahrweltmeisters, hatte später wie auch Ullrich den Kontakt zu Fuentes eingeräumt.

Der Internationale Sportgerichtshof Cas sperrte Ullrich 2012 für zwei Jahre. Außerdem erkannte der Sportgerichtshof ihm den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2006 ebenso ab wie die Etappenerfolge beim Giro d'Italia 2006, bei der Deutschland Tour 2005 und bei der Tour de Suisse 2005 und 2006. Zwischen 2010 und 2020 sorgte Ullrich privat für viele Negativ-Schlagzeilen. Heute lebt er wieder im südbadischen Merdingen.

(Mit Material von dpa und afp)

Themen
Heidenheim, Augsburg und bald auch Kiel? Weshalb die Verzwergung der Bundesliga gut ist
In seiner wöchentlichen Kolumne schreibt der Fanforscher Harald Lange exklusiv auf watson über die Dinge, die Fußball-Deutschland aktuell bewegen.

Dass so klangvolle Namen wie der FC Schalke 04 oder der Hamburger Sportverein (zweite Liga), aber auch 1860 München oder der MSV Duisburg (dritte Liga) nicht mehr in der Bundesliga spielen, mag manchen Traditions-Fan schmerzen.

Zur Story