Schwerer Korruptionsverdacht im belgischen Fußball. Am Mittwochmorgen setzte die belgische Polizei Verantwortliche von Club Brügge fest. Der Verein ist in der Champions League Gegner von Borussia Dortmund.
Nach Angaben der Zeitung "Standaard" wurden die beiden Top-Schiedsrichter Sébastien Delferière und Bart Vertenten und Brügge-Trainer Ivan Leko zum Verhör mitgenommen. Auch die Spielervermittler Mogi Bayat und Dejan Veljkovic stehen unter Verdacht. Es soll um Geldwäsche und Nebenabsprachen bei Spielertransfers. Auch der ehemalige Manager Herman van Holsbeeck vom RSC Anderlecht.
Der Brüsseler Nobelclub, im Vorjahr Champions-League-Gegner von Bayern München, bestätigte die Hausdurchsuchungen, nannte aber keine Namen.
Neben Anderlecht und Brügge waren auch die belgischen Vereine Standard Lüttich, Racing Genk, Lokeren, KV Ostende, KV Mechelen, Gent und KV Kortrijk von Hausdurchsuchungen betroffen. Die Staatsanwaltschaft prüft auch, ob Spiele verschoben worden sind. Allein in Belgien gab es 44 Hausdurchsuchungen. In anderen europäischen Staaten wurden 13 Wohnungen durchsucht, darunter in Serbien, Montenegro, Mazedonien, Zypern, Luxemburg und Frankreich.
Belgiens Justizminister Koen Geens zeigte sich zufrieden mit den Ermittlungen. Er twitterte: "Es geht um sauberen Sport."
Die europäische Polizeibehörde Europol hatte schon 2013 von Riesen-Welle an Spielmanipulationen gesprochen. (Die Welt).
Der renommierte Buchautor Declan Hill ("Sichere Siege") sagte damals dem Lokalblatt "Mitteldeutsche Zeitung":
Belgien macht nun ernst.
(dpa, afp, rtr)