Werder Bremen: Victor Boniface überrascht Fans mit kurioser Geste
In Bremen flogen am Freitagabend nicht nur Flanken in den Strafraum, sondern auch Schuhe in den Fanblock. Victor Boniface hatte nach dem 2:1-Sieg gegen Wolfsburg offenbar genug vom klassischen Trikottausch und entschied sich dafür, den Fans seine getragenen Treter zu schenken.
Ob jemand ein Schild hochgehalten hatte – "Vic, ich will deine Schuhe!" – oder ob es eine spontane Eingebung von Boniface selbst war, weiß man nicht.
Sky Sport filmte die Szene für seine Instagram-Story, aber nur für ein paar Sekunden, dann verschwand Boniface, der Barfußheld der Weser, in den Katakomben. Eine kuriose Szene an einem besonderen Abend.
Werder Bremen siegt in der Nachspielzeit gegen Wolfsburg
Besonders war der Abend für Werder allemal. Erst zurückgelegen, dann ein wildes Finish hingelegt, und am Ende das Spiel gedreht. Auch dank ihm: Victor Boniface.
Der Nigerianer kam erst in der 66. Minute ins Spiel und war an der entscheidenden Szene beteiligt.
Beim Spielstand von 1:1 flankte Yukinari Sugawara von rechts, Boniface versuchte es artistisch zu lösen – ein Fallrückzieher, der eher Kerze als Kunststück war. Der Ball flog meterweit in den Nachthimmel und segelte dann vor die Füße von Samuel Mbangula. Der stand genau richtig und hämmerte die Kugel aus acht Metern ins Tor (90.+4.).
Jetzt die neue Folge "Touchdown & Tacheles – der NFL-Podcast von watson" hören und tolle Preise gewinnen.
"Das war natürlich riesig. Was für ein Ende. Ein Spektakel", sagte Peter Niemeyer, Leiter Profifußball, später bei Sky. Trainer Horst Steffen klang ähnlich beseelt, aber etwas analytischer: "Keiner wollte hingehen, Samuel geht nach und trifft ihn super. Das war Entschlossenheit. Die brauchen wir, um Tore zu machen."
Werder-Coach Steffen übt Kritik am torlosen Boniface
Für Victor Boniface war der Abend vor allem eins: Erleichterung. In den vergangenen Wochen hatte er sich einiges anhören müssen. Nach dem 1:1 gegen Mainz etwa meinte sein Trainer: "Er hat versucht, die Bälle vorn zu behaupten. Heute habe ich mir gedacht: Komm, das kann er noch besser."
Und auch sonst klang Steffen nicht immer begeistert. Nach der 0:3-Pleite gegen Freiburg sagte er über Boniface: "Mir war das zu viel 'überall'. Es darf schon so sein, dass er sich mehr im Zentrum aufhält. Er ist weiterhin auf dem Weg, doch der ist noch länger."
Boniface, bis Saisonende von Bayer Leverkusen ausgeliehen, wartet nach acht Einsätzen immer noch auf sein erstes Tor.
