
Niko Kovač übernahm den BVB im Februar und soll ihn in die Champions League führen.Bild: dpa / Uwe Anspach
Bundesliga
Der Dortmunder Endspurt geht weiter. Der BVB steht nur noch drei Punkte hinter dem Champions-League-Platz, dennoch sorgt der Siegtreffer gegen Hoffenheim für mächtige Diskussionen. Dortmund-Trainer Niko Kovač weist sogar einen Journalisten zurecht.
27.04.2025, 10:0727.04.2025, 10:07
Hoffenheim-Torhüter Oliver Baumann sackte nach dem Schlusspfiff gezeichnet von einer Schürfwunde am Kopf zusammen, fair erkundigten sich die Champions-League-Jäger von Borussia Dortmund beim Nationaltorhüter nach dessen Gesundheitszustand.
Noch weit nach dem hitzigen Ende gingen die Diskussionen über den strittigen Siegtreffer in letzter Minute beim 3:2 (1:0)-Erfolg bei der TSG Hoffenheim weiter, mit dem der BVB die Aufholjagd auf die Plätze für die Königsklasse fortsetzte.
In der fünften Minute der Nachspielzeit war Baumann mit Dortmunds Carney Chukwuemeka aneinander gerasselt und blieb liegen, BVB-Verteidiger Waldemar Anton konnte im Anschluss den Ball im Tor unterbringen. Das Team von Niko Kovač fuhr den nächsten wichtigen Sieg im Kampf um die Königsklasse ein.
Umstrittenes Tor führt zu Diskussionen auf Pressekonferenz
Dass die Situation dennoch emotionalisierte, lässt sich auch daran ablesen, dass es selbst auf der Pressekonferenz der Trainer noch emotional herging. Und das, obwohl die Trainer spätestens da normalerweise einen kühleren Kopf bewahren, schließlich haben sie dann schon sämtliche Interviews mit den TV-Sendern und die Ansprache an die Mannschaft hinter sich gebracht.
Deshalb überrascht es nicht, dass Kovač zunächst relativ sachlich die Situation aus seiner Sicht erklärt: "Dass wir in der letzten Aktion noch ein Tor erzielen, das freut mich. Ich weiß natürlich, dass die Hoffenheimer diesbezüglich sehr verärgert sind. Aber ich finde, dass meine Mannschaft bis zum Schluss den Siegeswillen gezeigt hat, das Spiel zu gewinnen."
Im Anschluss daran sprach der 53-Jährige seinem Team ein Lob für diesen Siegeswillen aus und geht ausführlicher auf den Zusammenprall zwischen Chukwuemeka und Baumann ein. Die Argumentation des BVB-Trainers: Chukwuemeka erreichte den Ball etwas früher als Baumann, weshalb der Treffer regelkonform sei. Abschließend betonte er nochmal: "Wir waren eher am Ball, einen Hauch. Deswegen verstehe ich aber trotzdem die Verärgerung der Hoffenheimer."
BVB-Trainer Niko Kovač fährt Journalisten an
So weit, so gut. Noch ist wenig von einer emotional angespannten Situation zu spüren. Doch dann bricht es aus Kovač ruhig, aber bestimmt in Richtung eines Journalisten im Presseraum heraus: "Sie müssen nicht mit dem Kopf schütteln, weil ich habe es mir nochmal angeschaut und ich habe ein bisschen Fußball gespielt und weiß, wie es ist."
Zu allem Überfluss ist direkt im Anschluss Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer mit seiner Einschätzung zum entscheidenden Tor gefragt. Der Österreicher sagt klar, dass er sich die Situation oft angeschaut habe: "Die Zeitlupe, in der Chukwuemeka vor Oli am Ball war, die haben wir nicht gefunden. Also für uns ist ganz klar Oli vorher am Ball und dann kriegt er das Knie gegen den Kopf und geht k.o."
Am Ende versucht aber auch Ilzer die Wogen zu glätten, ordnet in Richtung Kovač gewandt ein: "Da bin ich bei dir, Niko, wenn Chukwuemeka davor am Ball gewesen wäre, dann kann man von einem Zusammenprall reden. So war es einfach ein Foul. Für mich ein absolut irreguläres Tor."
Am späten Samstagabend bekam Schiedsrichter Benjamin Brand Rückendeckung vom DFB. Alex Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH, verteidigte die Entscheidung auf dem Feld gegenüber der "Sportschau": "Aus unserer Sicht lag hier kein Foulspiel von Chukwuemeka vor, sondern ein Zusammenprall."
(mit Material von sid)
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