Seit sieben Liga-Spielen hat der VfB Stuttgart nicht mehr verloren. Das internationale Geschäft können die Schwaben für die nächste Saison schon einplanen, selbst die Chancen auf die Champions League stehen mit sieben Punkten Vorsprung auf Leipzig auf dem fünften Rang gut, gar 13 Zähler sind es auf Frankfurt auf dem sechsten Platz.
Es wäre das erste Mal seit der Saison 2009/10, dass der VfB wieder in der Königsklasse spielen würde. Damals scheiterte Stuttgart mit Spielern wie Cacau, Pavel Pogrebnyak oder Aleksandr Hleb im Achtelfinale an Barcelona mit den Top-Stars um Lionel Messi, Thierry Henry und Andrés Iniesta.
Eng mit dem aktuellen Erfolg verbunden ist Trainer Sebastian Hoeneß. Er kam im April 2023, übernahm den VfB auf dem letzten Tabellenplatz und führte ihn in die Relegation, wo sich das Team gegen den HSV durchsetzte.
In der aktuellen Saison setzten sich die Schwaben zunehmend oben in der Tabelle fest. Aus diesem Grund erklärte Stuttgarts Sportdirektor im "Aktuellen Sportstudio" im ZDF am Wochenende auch, dass Hoeneß das Team "von der Intensivstation geholt" und ihm "eine Perspektive gegeben" habe.
Wegen der Erfolge gibt es auch immer wieder Gerüchte, dass Hoeneß im Sommer Bayern-Trainer werden könnte. Von einem konkreten Interesse der Münchner wusste Wohlgemuth im ZDF allerdings noch nichts.
Neben Wohlgemuth hat auch eine andere Größe im Stuttgarter Fußball eine klare Meinung zu Sebastian Hoeneß geäußert. Im Interview mit dem "Kicker" sprach der ehemalige VfB-Vorstand Thomas Hitzlsperger über den aktuellen Erfolg seines Ex-Klubs.
Demnach verfolge er die Situation des VfB ganz genau. Er wurde auf den Vergleich zur Meistersaison 2007 angesprochen und erklärte, dass das Team damals in jedes Spiel selbstbewusst gehen konnte: "Die Abläufe waren einstudiert, wir hatten Spaß dabei." Danach zieht er den Vergleich zur aktuellen Erfolgswelle: "Die Phase hat der VfB Stuttgart gerade auch wieder."
Und dann kommt die Aussage, die wohl besonders Sebastian Hoeneß stolz machen wird: "Sie haben mit Sebastian Hoeneß einen Trainer, der von seiner Persönlichkeit genau zur Mannschaft passt. Die Menschen sind begeistert, wie er Fußball spielen lässt. Eben auch, weil es viele Jahre gab, in denen es nicht so viel zu feiern gab. Es macht wieder Freude, VfB-Fan zu sein."
Ein Blick in die Tabelle zeigt, dass die Schwaben begeisternden Fußball spielen. Mit 57 geschossenen Toren stellt die Mannschaft von Hoeneß hinter Bayern (73) und Leverkusen (63) den drittbesten Angriff.
Hitzlsperger wurde auch zum Ursprung der starken Saison befragt. "Das, was wir jetzt sehen, ist in erster Linie die Arbeit von Sebastian Hoeneß, Fabian Wohlgemuth und Alexander Wehrle", verteilt er ein großes Lob an das Trio. "Sie haben den Kader geplant, arbeiten täglich mit der Mannschaft und strahlen Ruhe aus. Dann hat der VfB noch Serhou Guirassy, der einen brutalen Lauf hat."
Mit 21 Treffern aus 19 Spielen hat Guirassy eine überragende Quote und wird in der Bundesliga nur von Harry Kane von den Bayern getoppt, der bei 30 Toren steht.
Nachdem Sebastian Hoeneß überraschend seinen Vertrag in der vergangenen Woche bis 2027 verlängert hat, ist nur noch die Frage, wo Guirassy seine Zukunft sieht. Er hat noch bis 2026 einen Vertrag bei den Schwaben.