Sebastian Hoeneß hat den VfB Stuttgart innerhalb von eineinhalb Jahren aus dem Abstiegskampf in die Champions League geführt und ein Bundesliga-Spitzenteam geformt. Geht es darum, die Trainer-Posten bei anderen Top-Teams der Liga neu zu besetzen, fällt immer der Name Hoeneß.
Im vergangenen Sommer wurde er als Nachfolger von Thomas Tuchel beim FC Bayern gehandelt und immer wieder gibt es Gerüchte, dass er Leverkusens Wunsch-Nachfolger sei, falls Meistertrainer Xabi Alonso zu Real Madrid wechselt. Nach der Entlassung von Nuri Şahin beim BVB hatte es zudem Spekulationen um eine Übergangslösung gegeben, damit Hoeneß ab Sommer übernehmen kann.
Aktuell hat der 42-Jährige noch einen Vertrag bis 2027 beim VfB Stuttgart. Für Klub-Ikone Karlheinz Förster ist jedoch klar, dass der umworbene Coach bereit für einen Wechsel nach Dortmund oder zum FC Bayern ist.
Dass Hoeneß überhaupt so früh in der Saison beim BVB gehandelt wurde, ist für Förster nicht verwunderlich. Das Experiment mit Nuri Şahin in Dortmund "musste schiefgehen". Er habe "viel zu wenig Erfahrung gehabt".
Den Sprung zu den Borussen hätte er ihm sofort zugetraut. "Völlig ohne Emotionen gesehen muss ich eins sagen: Sebastian wäre für den BVB ein Top-Trainer", sagte er im Interview mit "Sport1". Die Konstellation hätte "gepasst".
Beim BVB entschied man sich, den vereinslosen Niko Kovač zu verpflichten.
Doch hinsichtlich Sebastian Hoeneß denk Förster sogar noch ein bisschen größer. Mittlerweile habe er genügend Erfahrungen gesammelt, um den Trainer-Job beim FC Bayern zu übernehmen, sollten sich die Münchner von Vincent Kompany trennen. "Mittlerweile ist er so weit. Die zweite Mannschaft hat er ja schon mal trainiert, kennt also das Umfeld in München."
Seine Entwicklung beim VfB Stuttgart zeige, dass Hoeneß in der Bundesliga zurechtkommt und eine Mannschaft nachhaltig formen kann. Noch vor zwei Jahren wäre ein solcher Schritt zu früh gewesen, doch mittlerweile habe Hoeneß bewiesen, dass er auch höherklassige Aufgaben bewältigen könnte.
Lobende Worte fand Förster auch für Hoeneß' allgemeine Qualitäten als Trainer: "Er ist aktuell der beste deutsche Trainer." Schon in Hoffenheim habe er gezeigt, dass er eine Mannschaft erfolgreich führen kann, sei dort allerdings durch viele Verletzungen im Kader ausgebremst worden.
Dass auch Leverkusen als potenziell neuer Klub gehandelt wird, sieht der 66-Jährige skeptisch. An einen Hoeneß-Wechsel zum amtierenden deutschen Meister glaubt der Europameister von 1980 nicht.
Hoeneß passe ideal zum VfB Stuttgart, habe dort optimale Bedingungen und sei mit seiner Arbeit noch nicht am Ende. Förster traut dem Klub mit Hoeneß zu, dauerhaft in der Bundesliga-Spitzengruppe mitzuspielen: "Er kann in den nächsten Jahren mit dem VfB immer unter die Top 5 kommen. Und das Stadion ist auch schöner."