Der FC Bayern München liefert in der Bundesliga weiterhin Ergebnisse und hält Verfolger Bayer Leverkusen sechs Punkte auf Abstand.
Dennoch sieht Ex-Bayern-Verteidiger Holger Badstuber Defizite in der Defensive des Rekordmeisters. Die vergangenen fünf Spiele kassierte das Team immer mindestesn einen Gegentreffer.
"Defensiv sind die Bayern nicht stabil. Auch gegen vermeintlich kleinere Gegner leisten sie sich – gerade in Heimspielen - zu viele leichtfertige Gegentore", erklärte Badstuber im Interview mit der "Deichstube".
Als Beispiel nannte er das 4:3 gegen Holstein Kiel, bei dem die Bayern nach einer 4:0-Führung in der Schlussphase noch in Bedrängnis gerieten. "Die Bayern schaffen es nicht, insbesondere in der Schlussphase, konsequent und konzentriert zu verteidigen. Das sollte sich im Verlauf der Saison noch ändern."
Laut Badstuber war die Balance im Spiel der Bayern in der Hinrunde bereits besser. Aktuell fehle es an hundertprozentiger Bereitschaft und Konzentration – ein Problem, das ausgerechnet in der entscheidenden Saisonphase auftritt.
"Jetzt geht es um die Titel. Und nur Titel zählen bei den Bayern, das weiß ich aus eigener Erfahrung, das weiß jeder in der Branche. Und das muss sich erst recht jeder Bayern-Profi bewusst machen", machte der ehemalige Innenverteidiger klar.
Zudem betonte Badstuber, dass der gesamte Abwehrverbund in der Hinserie eine Verbesserung gezeigt habe, was auch auf die beiden zentralen Abwehrspieler Dayot Upamecano und Min-Jae Kim zutraf.
"Es wurde wenig rotiert, das Gespann harmonierte gut. Doch es ist unverkennbar, dass die beiden nun wieder häufiger Fehler machen – Konzentrationsfehler und Leichtsinnsfehler wie schon in der Vergangenheit. Diese Mängel müssen abgestellt werden. Als Verantwortlicher würde ich zwar an dem Abwehrduo festhalten, doch nach Saisonende unbedingt eine Bestandsaufnahme vornehmen, um gegebenenfalls über Konsequenzen nachzudenken."
Upamecanos Vertrag läuft in München noch bis zum Sommer 2026, Kims steht sogar bis 2028 unter Vertrag.
Auch mit Blick auf Trainer Vincent Kompany äußerte sich Badstuber zurückhaltend. Sollte es dem Belgier nicht gelingen, am Saisonende eine Trophäe zu gewinnen, würde er sich kritische Fragen gefallen lassen müssen. "Die Meisterschaft ist absolut notwendig für den Verein und für ihn als Trainer. In der Champions League zähle ich die Bayern nach jetzigem Stand nicht zum engen Favoritenkreis", erklärte er.
Der Februar ist für die Münchner der Monat der Wahrheit, um zu wissen, wo das Team wirklich steht. Nach dem Freitagabend-Spiel gegen Werder Bremen geht es in den Champions-League-Play-offs gegen Celtic Glasgow, sowie in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart.