Über die tolle Entwicklung des VfB Stuttgart vom Beinahe-Absteiger 2023 zum Vizemeister 2024 wurde derart viel geschrieben, dass sich wohl ganze Bücher füllen ließen. In diesen zwölf Monaten aber füllten sich auch die Notizblöcke der Scouts.
Waldemar Anton und Serhou Guirassy wechselten zum BVB, Hiroki Itō zog zum FC Bayern weiter. Gerade in der Defensive waren dem VfB Stuttgart diese schmerzhaften Abgänge zunächst anzumerken. Knapp ein halbes Jahr später ist im Schwabenland aber längst nicht mehr vom Trennungsschmerz die Rede.
Denn nach drei Siegen in den ersten drei Bundesliga-Spielen des neuen Jahres grüßen die Stuttgarter plötzlich vom vierten Tabellenplatz. All den Veränderungen im Sommer und der Mehrfachbelastung zum Trotz ist die Mannschaft von Sebastian Hoeneß nun schon wieder auf Kurs Champions League.
Dass dies auf die gute Arbeit des Trainers und seines Stabs zurückzuführen ist, ist kaum zu übersehen. Allein die Leistungssprünge von Nick Woltemade und Nationalspieler Jamie Leweling in dieser Saison sprechen für Hoeneß. Dass der VfB mittlerweile regelmäßig einen ganzen Block an DFB-Spielern stellt, ist auch sein Verdienst.
Folglich verwundert es auch nicht, dass der Trainer auch bei anderen Vereinen gehandelt wird. Im Vorjahr etwa fiel sein Name gar schon beim FC Bayern, als die Münchener einen Nachfolger für Thomas Tuchel gesucht haben. Hoeneß aber verlängerte seinerzeit in Stuttgart.
Die Bayern haben nun keinen Bedarf mehr, laut "Bild" gibt es derzeit dennoch zwei konkrete Interessenten. Demnach haben vor allem Bayer Leverkusen und RB Leipzig Hoeneß auf dem Zettel.
In Leverkusen wird der 42-Jährige schon länger als möglicher Nachfolger von Xabi Alonso gehandelt, falls dieser im Sommer zu Real Madrid wechseln sollte. Heiß wird die Personalie aber wirklich nur dann, wenn die Trainerbank in Madrid auch wirklich mal frei wird.
Unklar ist auch, wie es in Leipzig weitergeht. Obwohl Marco Rose noch einen Vertrag bis zum Sommer 2026 besitzt, sei auch ein Trainerwechsel im Sommer denkbar. Ein generelles Interesse an Hoeneß habe RB dabei bereits hinterlegt.
Der VfB-Trainer wiederum kennt die Sachsen selbst bereits gut, arbeitete dort von 2014 bis 2017 als Jugendtrainer.
Der BVB könnte schon deutlich früher auf Trainersuche sein als die anderen Klubs, Nuri Şahin wurde zuletzt bereits angezählt. Ein Wechsel während der Saison kommt für Hoeneß laut "Bild" aber nicht infrage. Das schließt die Option Dortmund jedoch nicht grundsätzlich aus. Sky berichtet, dass die Borussia sich für eine Interimslösung bis zum Sommer entscheiden könnte, anschließend wäre Hoeneß einer der Topkandidaten.
Wechseln könne er dann übereinstimmenden Medienberichten zufolge per Ausstiegsklausel, die Summe soll sich zwischen fünf und acht Millionen Euro bewegen.
Eine Entscheidung dürfte aber nicht erst im Sommer fallen. Laut "Bild" will sich Hoeneß bis spätestens Anfang April Gedanken über seine Zukunft gemacht haben. Trotz all der Interessenten sei eine Zukunft in Stuttgart keineswegs ausgeschlossen. Schon gar nicht, wenn der VfB schon wieder in die Champions League stürmt.