
Hat beim FC Bayern noch immer was zu sagen: Ehrenpräsident Uli Hoeneß (m.).Bild: dpa / Uwe Lein
Bundesliga
Der FC Bayern verpflichtete Nicolas Jackson auf Leihbasis. Uli Hoeneß sprach offen über die Modalitäten – zu offen, findet offenbar Jacksons Berater.
08.09.2025, 13:4008.09.2025, 13:40
Der FC Bayern München hat einen Sommer voller Verhandlungen hinter sich. Zwar scheiterten die Münchner am Werben um große Namen wie Florian Wirtz, inzwischen beim FC Liverpool, oder Nick Woltemade, der nach England zu Newcastle United wechselte.
Doch Ehrenpräsident Uli Hoeneß bilanzierte die Transferperiode als Erfolg. "Das ist ein gutes Transferjahr", sagte der 73-Jährige am Sonntag im Sport1-Doppelpass. "Wir sind der eigentliche Gewinner dieses Transfersommers, weil wir eine Mannschaft haben, die sehr stark ist."
Nach Einschätzung von Hoeneß ist der Kader des Rekordmeisters so ausgewogen wie selten zuvor. "Wir haben jetzt 15, 16 starke Spieler", erklärte er. Dazu kämen "zwei, drei junge, bei denen der Trainer jetzt gezwungen ist, sie irgendwann einzubauen. Und wenn das gelingt, ist es das beste Transferjahr, das wir je hatten."
FC Bayern: So verlängert sich der Jackson-Vertrag
Zu den Neuzugängen gehören Luis Díaz, Jonathan Tah und Tom Bischof, die fest verpflichtet wurden. Ergänzt wird das Ensemble durch Nicolas Jackson, den der FC Bayern vom FC Chelsea ausgeliehen hat. An dieser Personalie entzündete sich jedoch schnell Streit.
Hoeneß stellte klar, die viel diskutierte Leihgebühr betrage nicht die kolportierten 16,5 Millionen Euro, da die Spielerseite selbst einen Teil übernehme. Seine eigene Rechnung belief sich auf rund 13 Millionen Euro.
Noch deutlicher wurde Hoeneß bei der Frage nach der vertraglich fixierten Kaufpflicht in Höhe von 65 Millionen Euro. "Das muss nur dann bezahlt werden, wenn der 40 Spiele von Anfang an macht – die macht er nie", sagte er und zündete das Internet an.
Reaktion aus dem Jackson-Lager: "Wenige sagen die Wahrheit"
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Jacksons Berater Diomansy Kamara meldete sich wenige Stunden später über Instagram zu Wort. "Viele reden, aber nur wenige sagen die Wahrheit", schrieb er und widersprach damit Hoeneß indirekt, ohne den Ehrenpräsidenten beim Namen zu nennen.
Öffentlich weiter ausholen wollte Kamara jedoch nicht. "Unsere einzige Priorität ist das entscheidende Spiel Senegals um die WM-Qualifikation. Der Rest wird zu gegebener Zeit geklärt."
Uli Hoeneß vergleicht Transfermarkt mit Monopoly
Im "Doppelpass" beschränkte sich Hoeneß allerdings nicht nur auf Jackson. Er nutzte die Gelegenheit, um über misslungene Transfers zu sprechen. "Natürlich hätten wir gerne Florian Wirtz gehabt, aber für 150 Millionen hätten wir den nie gekauft", erklärte Hoeneß.
Auch das Werben um Nick Woltemade ist gescheitert. Hoeneß resümiert: "Wir haben 55 Millionen geboten, Stuttgart wollte 75. Jetzt haben sie ihn offensichtlich für fast 90 Millionen Euro nach Nottingham verkauft." Von seinen Talk-Kollegen wurde Hoeneß korrigiert, dass es sich bei dem aufnehmenden Verein um Newcastle handle.
Hoeneß ließ bei seiner Bewertung keinen Zweifel daran, was er von den Entwicklungen auf dem internationalen Markt hält. "Was Newcastle da macht, hat ja mit Fußball nichts zu tun. Das ist ja Monopoly – rücke vor bis zur Schlossallee, dann kommt irgendein Scheich und dann kannst du kaufen."
Die "Schlossallee" des europäischen Fußballs, so Hoeneß weiter, sei für Bayern nicht mehr erreichbar. "Weil Abu Dhabi, Saudi-Arabien und Katar jetzt mitspielen – und gegen die hast du keine Chance."
Für den Ehrenpräsidenten ist es ein Befund, der die Grenzen des deutschen Rekordmeisters im internationalen Wettbewerb markiert – und zugleich den Zustand des Marktes anprangert.
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