Der 1:0-Erfolg im Nachholspiel gegen Union Berlin hat Thomas Tuchel etwas Ruhe verschafft. Die Münchner verkürzten dadurch den Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen wieder auf vier Punkte und hoffen darauf, das Team von Xabi Alonso noch abzufangen und die Meisterschaft zu gewinnen.
Allerdings musste der Rekordmeister den Sieg am Mittwoch mit zwei Verletzungen bezahlen. Sowohl Innenverteidiger Dayot Upamecano als auch Konrad Laimer zogen sich jeweils Muskelverletzungen zu. Laut "Bild"-Zeitung drohen beiden Profis je rund drei Wochen Pause.
"Wir haben jetzt wieder Probleme auf den Positionen – es ist wie verhext!", hatte Tuchel nach der Partie gesagt. Denn gerade die Defensive war schon in der Hinrunde die Achillesferse bei den Bayern. Weil der Kader auf den Positionen zu dünn besetzt ist, musste sogar Leon Goretzka mehrfach in der Innenverteidigung ran.
Gegen die dünne Personaldecke hatte Sportdirektor Christoph Freund bereits Eric Dier von Tottenham Hotspur verpflichtet. Er ist nun mit Matthijs de Ligt der einzige Innenverteidiger, der noch fit ist, weil neben dem verletzten Upamecano auch Min-jae Kim mit der Nationalmannschaft beim Asien-Cup spielt.
Noch schlimmer sieht die Situation auf der Rechtsverteidiger-Position aus. Neben dem verletzten Laimer fehlt auch Noussair Mazraoui wegen des Afrika-Cups, dazu ist Bouna Sarr mit einem Kreuzbandriss ebenfalls nicht spielfähig. Aus diesem Grund ist ein neuer Rechtsverteidiger das oberste Transferziel von Sportdirektor Freund.
In den vergangenen Tagen zerschlug sich allerdings eine Verpflichtung von Kieran Trippier. Die von Newcastle geforderte Ablösesumme war den Münchnern für den 33-Jährigen zu hoch. Nun steht Freund aber offenbar vor der Verpflichtung eines anderen Außenverteidigers. Sacha Boey von Galatasaray soll ins Visier der Münchner geraten sein.
Und nicht nur ins Visier: Viel mehr soll laut "Bild" sogar schon der Termin für einen Medizincheck feststehen. Der 23-Jährige soll demnach schon am Freitag nach München reisen um dort untersucht zu werden, wenn sich die Vereine einigen. Dazu könnte passen, dass Boey am Donnerstagabend beim Galatasaray-Sieg über Istanbulspor (3:1) überraschend fehlte und nicht im Kader stand. Offiziell wegen einer Fußverletzung, es könnte aber auch eine Sicherheitsmaßnahme gewesen sein, damit der Wechsel nicht aufgrund einer richtigen Verletzung platzt.
Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano sollen die Münchner für den Franzosen 15 Millionen plus Bonuszahlungen geboten haben. Zu wenig für Galatasaray-Vizepräsident Erden Timur, der am Rande des Spiels gesagt hat: "Wir geben Boey nicht zu den genannten Zahlen ab."
In Istanbul besitzt Boey einen Vertrag bis Sommer 2025 und hat einen Marktwert von 22 Millionen Euro. Laut "Bild" soll Galatasaray eine Ablöse von mindestens 20 Millionen Euro fordern. Sollte der Wechsel scheitern, würde Nordi Mukiele von Paris Saint-Germain weiter ein Thema bleiben. Der Vorteil bei Mukiele wäre seine Vielseitigkeit. Der französische Nationalspieler kann sowohl als Innen- als auch als Rechtsverteidiger spielen.