Polanski rechtfertigt Gladbach-Umstellung mit Lob für Sander: "perfekter Spieler"
Es ist nicht lange her, da war Borussia Mönchengladbach das größte Sorgenkind der Bundesliga. Ende Oktober, nach dem achten Spieltag, standen die Fohlen ohne Sieg und mit der schlechtesten Tordifferenz der Liga auf dem letzten Tabellenplatz.
Dann aber drehte sich der Wind. Fünf Spiele und vier Siege später steht Gladbach nicht nur im Achtelfinale des DFB-Pokals, sondern als Zwölfter plötzlich auch im Tabellenmittelfeld. Eugen Polanski hat den Turnaround geschafft.
Philipp Sander ist plötzlich in der Abwehr gesetzt
Der neue Cheftrainer hat das Team stabilisiert, in allen Mannschaftsteilen verbessert. Offensiv ist der Knoten geplatzt, Haris Tabakovic liegt mit sieben Treffern auf dem dritten Rang der Torjägerliste. Und defensiv präsentiert sich Gladbach deutlich gefestigter als in den ersten Saisonwochen.
Das liegt auch an der Umstellung von Philipp Sander. Der 27-Jährige ist eigentlich im zentralen Mittelfeld zu Hause, funktionierte dort zu Saisonbeginn aber nicht vollumfänglich. Umso größer ist seine Bedeutung nun etwas weiter hinten – als rechtes Glied der Dreierkette.
Viermal ist Sander als Innenverteidiger zum Einsatz gekommen: gegen die Bayern, den Karlsruher SC, FC St. Pauli und Köln. Im Derby traf er sogar, fehlt seither aber mit einem Muskelfaserriss.
"Perfekter Spieler": Eugen Polanski schwärmt von Philipp Sander
"Philipp ist zweikampfstark, schnell und gut mit dem Ball. Für mich ist er ein guter Verteidiger, für den Dreieraufbau sogar ein perfekter Spieler", schwärmte Polanski nun im Gespräch mit dem "Kicker".
Der Trainer habe für die Position des rechten Halbverteidigers ein Profil gesucht, "das eine höhere Aktivität gewährleistet. Philipp bringt alles dafür mit".
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Die Entscheidung, Sander aus dem zentralen Mittelfeld zurückzuziehen, kam Polanski aber womöglich gar nicht beim Training, der Datenanalyse oder an der Taktiktafel. "Wenn es knifflige Entscheidungen zu treffen gibt, wer spielt oder welches System wohl am besten zum Gegner passt, gehe ich gerne mal laufen", berichtete er von seiner persönlichen Entscheidungsfindung.
Polanski führte weiter aus: "Beim Laufen bin ich für mich und kann nachdenken, da redet mir niemand rein. Da kommen mir die besten Ideen für Trainingsformen – und eben auch mal für die Aufstellung am Wochenende."
Nagelsmann brachte Polanski einst zum Weinen
In der Rolle des Trainers ist der 39-Jährige indes auch wegen des heutigen Bundestrainers gelandet. Julian Nagelsmann ist in Hoffenheim sein Trainer gewesen. Auf die gemeinsame Zeit blickte der Gladbacher jetzt lachend zurück:
Damals aber konnte Polanski mit der Situation weniger entspannt umgehen. "Da sind vor Enttäuschung und Frust auch mal Tränen geflossen", gestand er. Letztlich sei er von Nagelsmann trotzdem bestärkt worden, den Weg des Trainers einzuschlagen. "Auch Hansi Flick sprach mich in diese Richtung an", berichtete Polanski.
Wann spielt Gladbach und wo kann man die Partie sehen?
Borussia Mönchengladbach ist schon am Dienstag, dem 2. Dezember, wieder im Einsatz. Ab 18 Uhr treffen die Fohlen im Achtelfinale des DFB-Pokals vor heimischer Kulisse auf den FC St. Pauli. Die Partie läuft live bei Sky.
