Seit seinem Wechsel nach Gladbach 2019 ging die Karriere von Marcus Thuram steil bergauf: Im Torschützen-Ranking der Bundesliga liegt er aktuell mit elf Treffern nur knapp hinter dem Führenden Niklas Füllkrug (13 Tore), zudem hat sich Thuram in dieser Zeit zum französischen Nationalsspieler gemausert. Sowohl bei der EM 2021 als auch bei der WM 2022 war Thuram für die Équipe Tricolore am Start.
Klar, dass die internationalen Spitzenklubs ihn da auf dem Zettel haben. Gladbachs Sportchef Roland Virkus hegte bis zuletzt die Hoffnung, Thurams auslaufenden Vertrag verlängern zu können. Vergeblich, wie er nun durchblicken ließ.
"Bei Marcus Thuram haben wir uns gestreckt", betonte Virkus am Sonntag im "Sport 1"-Doppelpass, ehe er resigniert gestand: "Da müssen wir dann auch mal akzeptieren, wenn es noch größere Klubs gibt." Wie es scheint, wird Thuram das Angebot der Borussia also nicht annehmen.
Wer der größere Klub ist, der den Fohlen Thuram ausspannt, verriet Virkus nicht. Womöglich hat sich der Offensiv-Star selbst noch nicht entschieden.
Angebote dürfte er jedoch zur Genüge haben: Diversen Medienberichten zufolge haben Vereine aus sämtlichen der fünf großen Ligen ihr Interesse bekundet. Dazu zählen unter anderem Barcelona, PSG, Manchester United, Chelsea und Inter. Auch über ein Interesse von Bayern und Dortmund wurde bereits spekuliert.
Besonders schmerzhaft für Gladbach: Da der Vertrag des 25-Jährigen zum Saisonende ausläuft, wird er ablösefrei wechseln. Dabei hatte Gladbach seinerzeit neun Millionen Euro für den Mittelstürmer ausgegeben und hätte bei einem rechtzeitigen Verkauf fett abkassieren können: Thurams Marktwert liegt aktuell bei rund 32 Millionen Euro.
"Dass Spieler uns ablösefrei verlassen werden, das ist keine positive Situation und kann ich auch nicht schönreden", muss Virkus eingestehen.
Umso schlimmer, dass auch Ramy Bensebaini den Verein ablösefrei zu verlassen droht. Angeblich hat er in der Kabine bereits über seinen anstehenden Wechsel geplaudert. Im Fall des Außenverteidigers würden Gladbach rund 20 Millionen Euro durch die Lappen gehen.
Angesichts dieser Umsatzeinbußen wird der Gladbacher Kader im Sommer wohl um einige Jahre zurückgeworfen. Für einen gleichwertigen Thuram-Ersatz ist kein Geld da.
Wie "Sport Bild" berichtet, soll daher Alassane Pléa zum Thuram-Nachfolger im Sturm-Zentrum auserkoren worden sein. Der inzwischen 29-jährige Franzose war seinerzeit Gladbachs Rekordtransfer (23 Millionen Euro). Im Gegensatz zu Thuram ist Pléas Martkwert in der Zwischenzeit jedoch gesunken.
Dass er für die Fohlen extrem nützlich sein kann, hat Pléa trotzdem unter Beweis gestellt. Zuletzt beim Sieg gegen den FC Bayern, wo er den wichtigen Platzverweis von Dayot Upamecano provozierte.