
Gibt gerne seinen Senf dazu: TV-Experte Felix Kroos.Bild: IMAGO/Revierfoto
Bundesliga
Felix Kroos hat sich den jüngsten Auftritt des FC Bayern genau angesehen. Seine Analyse fällt deutlich aus, gerade mit Blick auf die chaotische Transferperiode.
01.09.2025, 10:3201.09.2025, 10:32
Es war ein Spiel, das gleich zwei Gesichter offenbarte. 53 Minuten lang demonstrierte der FC Bayern in Augsburg jene Dominanz, die man von einem Rekordmeister erwartet. Mit Effizienz stürmte die Mannschaft von Vincent Kompany zu einer 3:0-Führung, Serge Gnabry, Luis Diaz und Michael Olise hatten die Augsburger Defensive nach Belieben auseinandergenommen.
Doch dann geriet die Defensive der Bayern ins Wanken. Augsburgs Kristijan Jakić verkürzte, Mert Kömür legte nach – und aus dem souveränen Auftritt wurde plötzlich ein fragiler Balanceakt.
Der zweite Sieg im zweiten Spiel war am Ende ein Zittersieg. "Das zeigt sich schon die letzten Jahre und auch die letzte Saison, dass sie immer wieder anfällig für Gegentore sind", kritisierte RTL-Experte Felix Kroos bei "sport.de". In der Offensive sei zwar "alles super, da haben sie einfach die Qualität", doch die Probleme in der Defensive blieben sichtbar.
Felix Kroos kritisiert Bayerns Transferplanung scharf
Kroos kritisierte nicht nur die wacklige Defensive, sondern auch die Kaderplanung des Rekordmeisters. Die aktuelle Transferpolitik sei für ihn ein Hinweis auf fehlende Klarheit und Unsicherheit in der sportlichen Führung.
"Alles, was jetzt noch an Optionen da ist oder geholt wird, da weiß man ganz genau, dass es irgendwie nur eine Notlösung ist. Selbst der Jackson-Transfer war ja keine 1A-Variante", erklärte der Bruder von Ex-Bayern-Star Toni Kroos.
Transfer-Hick-Hack um Nicolas Jackson: FC Bayern geht leer aus
Die chaotischen Verhandlungen rund um Nicolas Jackson sind für Kroos ein Beleg dafür, dass der Rekordmeister derzeit nicht mehr uneingeschränkt Herr seiner eigenen Entscheidungen ist.
Der Transfer des senegalesischen Stürmers nach München war schon nahezu fix, die Vereine hatten sich auf eine Leihe mit anschließender Kaufoption verständigt – ein Modell, das dem FC Bayern zunächst eine Rekord-Leihgebühr von 15 Millionen Euro abverlangt hätte.
Im Anschluss hätten sie die Möglichkeit gehabt, eine Kaufoption von knapp 65 Millionen Euro zu ziehen. Die Verträge lagen bereit, einzig der Medizincheck fehlte noch.
Doch am Samstagnachmittag zog der FC Chelsea die Reißleine: Wegen der Verletzung von Liam Delap aus dem Spiel gegen den FC Fulham platzte das Geschäft in letzter Minute. Einen entsprechenden Bericht von "The Athletic" bestätigte Sportvorstand Max Eberl am Rande der Partie in Augsburg.
"Die Jackson-Posse war wieder so ein Spiegelbild – auch wenn jetzt keiner was dafür kann von Bayern-Seite –, dass diese Transferperiode sehr unglücklich gelaufen ist", urteilte Kroos.
Kroos' Urteil zielt ins Grundsätzliche: Zu viele Pläne seien zerfallen, zu viele Entscheidungen aus der Not heraus gefällt worden. "Mir fallen jetzt auch nicht viele Spieler ein, die da noch geholt werden können, wo auch der Spieler weiß: Das geschieht aus voller Überzeugung", sagte er abschließend.
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