
Hat gut lachen: BVB-Neuzugang Fábio Silva.Bild: AP / Martin Meissner
Bundesliga
Mit Fábio Silva holt der BVB einen neuen Angreifer. Aufmerksamkeit erhält er allerdings vorerst für seinen Abschiedsgruß auf Social Media.
04.09.2025, 13:1504.09.2025, 13:15
Der moderne Fußball kennt eigene Rituale: der medizinische Check, die erste Trainingseinheit, das übliche Lächeln fürs Vereinsfoto – und, fast ebenso wichtig, die Abschiedsworte auf Social Media. Manche sind ergreifend, manche sind erstaunlich ähnlich.
Letzteres im Fall von Fábio Silva. Der portugiesische Stürmer, den Borussia Dortmund für rund 20 Millionen Euro von den Wolverhampton Wanderers verpflichtet hat, verabschiedete sich mit einem langen Post von seinem bisherigen Klub. Er schrieb:
"Als ich bei den Wolves ankam, war ich voller Ambitionen, Träume und wollte einen großen Eindruck hinterlassen. Ich weiß, dass ich diese Erwartungen bei Weitem nicht erfüllen konnte."
Es folgten vier Absätze, vollgepackt mit Emotionen, ehe er die Botschaft mit den Worten beendete: "Danke Wolves, aus tiefstem Herzen."
Fábio Silva und Christantus Uche mit identischem Abschiedsgruß
So weit, so bekannt. Doch die Geschichte nahm eine überraschende Wendung. Vier Tage später verabschiedete sich auch Christantus Uche von seinem bisherigen Verein Getafe – mit einem Text, der Silvas Post aufs Wort kopierte.
"Als ich bei Getafe ankam, war ich voller Ambitionen, Träume und wollte einen großen Eindruck hinterlassen. Ich weiß, dass ich diese Erwartungen bei Weitem nicht erfüllen konnte", schrieb er. Und auch die folgenden Absätze deckten sich nahezu vollständig.
Der Verdacht lag schnell auf der Hand: Hatte Uche bei Silva abgeschrieben? Oder hatten beide, unabhängig voneinander, den gleichen digitalen Ghostwriter beschäftigt – in Form einer KI, die bei Bedarf etwas Pathos hinzudichtet? In den Kommentarspalten kursierten Scherze über Copy-Paste-Fußballer, andere sprachen von einem "ChatGPT-Abschiedstext".
Fábio Silva – BVB-Neuling "mit großem Potenzial"
Für den BVB blieb der Vorfall eine Randnotiz in einer Transferperiode, die sportlich geprägt sein sollte. "Es war unser Ziel, das Team auch im Sturmzentrum breiter aufzustellen, um möglichst unberechenbar und für alle Situationen in drei Wettbewerben bestmöglich gewappnet zu sein", sagte Sportchef Lars Ricken über die Verpflichtung von Silva.
Man habe "viel Geduld benötigt, um unsere Vorstellungen durchzusetzen", nun sei man froh, mit Silva einen Spieler "mit großem Potenzial" verpflichtet zu haben.
Tatsächlich war Silva bereits vor fünf Jahren für 40 Millionen Euro vom FC Porto nach Wolverhampton gewechselt – ein Transfer, der ihn damals zum teuersten portugiesischen Teenager machte.
Doch die Erwartungen erfüllte er dort nicht. Stattdessen wurde er mehrfach verliehen, nach Anderlecht, Eindhoven und zuletzt nach Las Palmas. Erst auf Gran Canaria überzeugte er in der Primera División, was den BVB auf ihn aufmerksam machte.
"Fábio bringt viel Qualität mit: Torgefahr, Spielintensität, Tempo, und er kann flexibel auf mehreren Positionen eingesetzt werden", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl.
Silva reiht sich in eine Dortmunder Einkaufsliste ein, die in diesem Sommer mehr als 90 Millionen Euro schwer ist. Neben ihm kamen Jobe Bellingham (Sunderland), Carney Chukwuemeka und Aarón Anselmino (beide Chelsea), außerdem wurden Yan Couto und Daniel Svensson fest verpflichtet sowie Patrick Drewes als Ersatztorhüter geholt.
Lena Oberdorf hat am Samstag nach 410 Tagen ihr Comeback gefeiert und zugleich erstmals für den FC Bayern ein Pflichtspiel absolviert. Dabei gewann sie direkt einen Titel.
Die Frauen-Bundesliga startet erst am Freitag, schon am Samstag aber haben der FC Bayern und der VfL Wolfsburg die neue Saison mit ihrem Duell im Supercup eröffnet. Es war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Spiel.