Der "Deadline Day" hatte es in sich: Victor Boniface landete per Leihe bei Werder Bremen und der HSV lotste Fábio Vieira und Albert Sambi Lokonga an die Elbe. Gleich zwei Spieler vom englischen Topklub Arsenal.
Und der FC Bayern? Der bangte. Der deutsche Rekordmeister wollte sich unbedingt verstärken. Anfangs wurde Florian Wirtz als Transferziel des Sommers auserkoren, dann Nick Woltemade. Als aber etliche Offerten ins Leere liefen, suchte man nach Alternativen: Eine hieß Nicolas Jackson, die andere Antony.
Der brasilianische Flügelspieler Antony sollte kommen, um den Kader in der Breite zu verstärken. Das bestätigte der 25-Jährige in der Radiosendung "El Partidazo de COPE" inzwischen selbst. Antony, der stattdessen zu Betis Sevilla wechselte, sagte:
Für die Bayern bedeutet das eine verpasste Gelegenheit, denn in Sevilla unterschrieb Antony für vergleichsweise moderate 22 Millionen Euro plus drei Millionen Bonuszahlungen.
Manchester United überwies im Sommer 2022 95 Millionen Euro an Ajax Amsterdam, um Antony zu verpflichten – einer der teuersten Transfers in der Klubgeschichte.
Der Brasilianer galt als Wunschspieler von Erik ten Hag, der ihn bereits in den Niederlanden zum Leistungsträger gemacht hatte. In Amsterdam hatte Antony mit Tempo, Dribblings und Toren geglänzt, zwei Meisterschaften gewonnen und sich einen Platz im brasilianischen Nationalteam erkämpft. Der Schritt nach England sollte den endgültigen Durchbruch bringen.
Doch der Rekordpreis lastete schwer: In der Premier League konnte Antony die Erwartungen bislang kaum erfüllen. Wenige Tore, überschaubare Assists und Formschwankungen prägten seine ersten Spielzeiten. Hinzu kamen Schlagzeilen abseits des Platzes, die seine Situation zusätzlich erschwerten.
Ein völliges Missverständnis blieb Antony dennoch nicht. Nach einem Wechsel in die spanische Liga fand er zumindest phasenweise zu alter Stärke zurück.
In 26 Ligaspielen brachte er es vergangene Saison auf neun Tore und fünf Vorlagen – Zahlen, die zeigen, dass seine Qualität weiterhin vorhanden ist.