Beim Großen Preis der Niederlande siegte Oscar Piastri vor Max Verstappen und Isack Hadjar. Vor allem der junge Franzose sorgte mit seinem ersten Podiumsplatz für Aufsehen – und setzte sich mit diesem Coup auch in der Gesamtwertung direkt unter die ersten zehn. Spätestens seit diesem Wochenende gilt Hadjar im Racing Bull – dem kleinen Schwesterteam von Red Bull – als großer Favorit auf das zweite Cockpit für die Saison 2026 neben Max Verstappen.
Bis jetzt ist noch unklar, wer künftig an der Seite des amtierenden Weltmeisters fährt. Hinter den Kulissen gilt der talentierte Hadjar zwar längst als Wunschlösung, offiziell will sich Red Bull jedoch noch ein wenig Zeit lassen.
Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko erklärte nach dem Rennen in Zandvoort im Gespräch mit "Oe24" "bis Oktober" werde die Entscheidung fallen. Auf die Frage, ob Hadjar für den Sprung ins A-Team schon bereit sei, blieb Marko vage und antwortete "Schaun wir mal."
Dass der 20-Jährige überhaupt schon in der Diskussion ist, wirkt fast sensationell. Helmut Marko erinnerte im Gespräch mit "Oe24" daran, dass Hadjar vor dieser Saison "vielleicht 500 Kilometer in einem Formel-1-Auto gesessen" habe.
Umso beeindruckender sei es, dass er schon jetzt mit Reife und Tempo auftrete. Das Podium in Zandvoort wertet Marko daher nicht als Zufall: Wer Hadjars Weg verfolge, wisse, was er leisten könne.
Für Yuki Tsnunoda könnte Hadjars Erfolg das Ende seines kurzen Kapitels bei Red Bull bedeuten. Der Japaner war nach dem Fehlstart von Liam Lawson ins A-Team hochgezogen worden, konnte aber bislang nicht überzeugen. Aktuell steht der 25-Jährige auf dem 19. Rang der Gesamtwertung – in den sieben Rennen vor Zandvoort blieb er immer ohne Zähler.
Tsunoda selbst gibt sich kämpferisch, weiß aber auch um seine unklare Lage: "Das überlasse ich meinem Team und meinem Manager, ich konzentriere mich nur auf mich und meine Leistung", sagte er vor kurzem in einer Medienrunde.
Priorität habe für ihn, bei Red Bull zu bleiben: "Mein Job ist es, schnell zu fahren und Punkte zu holen. Das ist das einzige, woran ich arbeite:"
Gleichzeitig ließ er eine Hintertür offen. Sollte es mit dem Verbleib nicht klappen, könne er sich auch eine Rückkehr zur kleinen Schwester Racing Bulls vorstellen.
Während die Fahrerfrage noch offen ist, zeigte sich Marko zuletzt zufrieden mit den strukturellen Veränderungen im Team. Vor allem der neue Teamchef Laurent Mekies habe für bessere Stimmung gesorgt:
"Er ist ein super Techniker(...), kann gut mit Leuten, da herrscht ein ganz anderes Klima als davor." Eine Aussage, die zugleich als Seitenhieb gegen Ex-Boss Christian Horner verstanden werden konnte.
Ob Verstappens neuer Teamkollege am Ende wirklich Isack Hadjar heißt, entscheidet sich in diesem verbesserten Umfeld. Klar ist nur: Spätestens im Oktober will Red Bull Klarheit schaffen.