
Macht große Augen: Isack Hadjar (m.).Bild: ANP / Sander Koning
Formel 1
Isack Hadjar, 20 Jahre alt, nutzte das Rennen in Zandvoort für seinen Durchbruch. Sein Auftritt bestand jedoch nicht allein aus schnellen Rundenzeiten.
01.09.2025, 14:1601.09.2025, 14:16
Der Grand Prix von Zandvoort brachte einen souveränen Sieger und eine kleine Überraschung. Oscar Piastri gewann mit bemerkenswerter Konstanz und steuert – Stand jetzt – auf seinen ersten WM-Titel zu. Lokalmatador Max Verstappen musste sich im aktuell schwächeren Red Bull mit Platz zwei begnügen.
Die größte Aufmerksamkeit zog jedoch ein anderer auf sich: Isack Hadjar, 20 Jahre alt, wurde Dritter und stand erstmals auf dem Podium. Nur vier Fahrer in der Geschichte der Formel 1 waren bei ihrem Debüt jünger. Damit hat sich der Franzose auf Anhieb einen Namen gemacht.
Formel 1 in Zandvoort: Isack Hadjar ist der Held des Tages
"Es fühlt sich unwirklich an", sagte Hadjar nach dem Rennen. "Was mich am meisten überrascht hat, ist, dass ich meinen Platz das ganze Rennen über halten konnte." Der Franzose, im Juniorteam Racing Bulls unter Vertrag, erlebte Stunden des Überschwangs – und einen Fauxpas.
Als sich das Team zu einem Foto versammelte, stellte er seinen Pokal kurz beiseite. Nicht vorsichtig genug: Die ohnehin fragil aussehende Trophäe zerbrach. Gelächter, ungläubige Blicke, Sektfontänen – Hadjar blieb dennoch der Held des Tages.
Hadjar stichelt gegen Verstappen – der kontert mit Humor
Dass der Rookie so früh auf das Podium fuhr, weckt zwangsläufig Spekulationen. Expert:innen glauben, Hadjar werde ab 2026 für Red Bull fahren – weniger aus Bewunderung für ein großes Talent, sondern weil Yuki Tsunoda im zweiten Cockpit seit Langem mit einem auf Verstappen zugeschnittenen Wagen überfordert wirkt.
Für Hadjar stellt sich also die Frage, ob er tatsächlich den direkten Weg ins Mutterteam einschlagen möchte – oder ob er die Herausforderung an der Seite des vierfachen Weltmeisters lieber aufschiebt. "Ich möchte nicht neben Max fahren. Ich mag ihn nicht", sagte Hadjar grinsend und erlaubte sich eine kleine Spitze.
Auch Verstappen selbst wurde auf den jungen Konkurrenten angesprochen. "Offen gestanden ist es als Rookie mit diesen Autos nicht einfach. Dass er hier auf dem Podium steht, hat er absolut verdient", lobte Verstappen: "Isack bringt den Job zu Ende – und das ist einfach fantastisch zu sehen."
Und wie fände er es, sollte Hadjar in zwei Jahren sein Teamkollege werden? "Schrecklich", antwortete Verstappen, um gleich zu abzuwiegeln: "Ich mache nur Spaß."
Zur Hadjars Erfolgsgeschichte in Zandvoort gehört aber auch, dass er vom Pech anderer profitierte: Lando Norris im McLaren fiel spät aus, als er auf Platz zwei lag. Doch selbst als Vierter hätte Hadjar ein Ausrufezeichen gesetzt.
Schon im Qualifying hatte er sich überraschend den vierten Startplatz gesichert. "Ein außergewöhnliches Rennen", bilanzierte Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies, der den Nachwuchsfahrer prompt als Hoffnungsträger adelte.
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