Das war mal ein krachender Fehlstart: Eintracht Frankfurt schickte Werder Bremen beim Bundesliga-Auftakt mit 4:1 nach Hause. Im Deutsche-Bank-Park hatte die Elf von Horst Steffen eigentlich nie eine echte Chance.
Vor allem die Art und Weise der Niederlage in Frankfurt war ernüchternd: Die Eintracht spielte mit Spielfreude und Tempo, während Bremen über weite Strecken kaum Antworten fand.
Can Uzun und Jean-Mattéo Bahoya sorgten früh für klare Verhältnisse, Ansgar Knauff machte nach der Pause alles klar. Marvin Njinmah erzielte zwar kurzzeitig den Anschluss, doch mehr war für Werder nicht drin.
Die Szene passte ins Bild: Während die SGE ihre Neuzugänge feierte, schaute Werder sehnsüchtig auf den eigenen Kader. Denn die Schwächen sind offensichtlich – und sie sind gravierend.
Werder fehlt es an fast allen Ecken: Ein neuer Mittelstürmer, zwei Außenverteidiger, dazu Alternativen fürs Mittelfeld – die Liste ist lang, die Zeit dagegen kurz. Am 1. September schließt das Transferfenster und noch ist neben Samuel Mbangula, der von Juventus Turin kam, kein echter Verstärkungskracher gelandet.
Und doch: Panik? Nein, sagt Fritz. "Wir werden noch etwas tun", versicherte er der "Deichstube" in den Katakomben der Frankfurter Arena nach dem Spiel. "Uns bleibt zwar nicht mehr viel Zeit, aber es sind noch einige Tage. In denen werden wir versuchen, die bestmöglichen Lösungen umzusetzen."
Dass die Geduld vieler Fans längst aufgebraucht ist, weiß Fritz. Die wochenlange Hängepartie um André Silva platzte, auch Isaac Schmidt von Leeds United kam bisher nicht. Verständlich, dass rund ums Weserstadion genervte Stimmen lauter werden. Fritz versucht dabei, die Balance zu halten. Er erklärte der "Deichstube" weiter:
Klartext: Verpflichtet wird nur, wer wirklich hilft – und ins enge Gehaltsgefüge passt. "Wir haben beim Gehaltsbudget einen Rahmen, in dem wir uns bewegen müssen", so Fritz. "Es ist eine Herausforderung, Spieler zu finden, die uns wirklich besser machen."
Doch genau diese Verstärkung wird jetzt händeringend gesucht. Namen kursieren bereits: Wie mehrere Medien berichten, hat die Zeitung "Premium Times Nigeria" Informationen darüber, dass Werder eine Leihe von Taiwo Awoniyi prüft, der bei Nottingham Forest auf der Abgabeliste steht. Der Ex-Union-Stürmer würde perfekt ins Bremer Anforderungsprofil passen – ob er aber ins Budget passt, ist eine andere Frage.
Etwas realistischer erscheint erstmal die Personalie des Außenverteidigers Elias Baum. Der 19-Jährige steht bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag und kennt Trainer Horst Steffen bereits aus gemeinsamen Zeiten bei der SV Elversberg. Eine Leihe bleibt ein Thema, auch wenn Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche zuletzt noch abwinkte.
Die Uhr tickt derweil. Eine Woche bleibt Clemens Fritz noch, um aus einem Kader voller Lücken eine konkurrenzfähige Bundesliga-Mannschaft zu machen.