Seine enormen Qualitäten hat Jamal Musiala auch während der Länderspielpause, die für ihn ja gar keine Pause im eigentlichen Sinne war, unter Beweis gestellt. Mit dem DFB-Team war er ein letztes Mal in diesem Jahr unterwegs. Gegen Bosnien und Herzegowina köpfte er die Mannschaft in Führung, die Fans wählten ihn in der Folge zum Spieler des Spiels.
In Ungarn bekam er wie viele andere Leistungsträger zunächst eine Pause, wurde nach einer knappen Stunde gemeinsam mit seinen Offensivkollegen Florian Wirtz und Kai Havertz aber doch eingewechselt. Musiala brachte spürbar Schwung in die Partie, gehörte direkt zu den auffälligsten Akteuren.
Es ist ein Status, den der Youngster in den vergangenen Wochen, vielmehr sogar Monaten nahezu in jedem Spiel innehat. Musiala hat enorm an Konstanz gewonnen, bringt seine enge Ballführung in denkbar kleinen Räumen mittlerweile ebenso regelmäßig gewinnbringend ein wie seine Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Allein für den FC Bayern verbucht er in dieser Saison bereits neun Tore und vier Vorlagen in 14 Partien.
Da verwundert es keineswegs, dass die Münchener den Vertrag mit dem Youngster verlängern wollen. Sein aktueller Kontrakt läuft bis 2026. "Es gab nicht nur ein Treffen, man spricht immer wieder und wir sprechen auch weiter. Natürlich habe ich eine große Zuversicht", berichtete Max Eberl Anfang Oktober.
Seine Zuversicht unterstrich der Sportvorstand des FC Bayern dann auch mit weiteren Ausführungen zu den Vertragsverhandlungen:
So sehr der Optimismus aus Eberl auch heraussprudelte, ein Bericht des "Kicker" zeichnet nun ein etwas anderes Bild. So geht aus der Donnerstagsausgabe des Fachblatts hervor, dass zwischen Klub und Profi momentan Funkstille herrscht. Der letzte konstruktiv-positive Austausch beider Seiten liege "einige Wochen zurück".
Dabei habe zudem noch kein Austausch über konkrete Gehaltszahlen stattgefunden. Gerade der mögliche Aufstieg in die Riege der Topverdiener wurde in den vergangenen Wochen öffentlich aber rege diskutiert. Lothar Matthäus etwa forderte jüngst, dass Musiala 25 Millionen Euro pro Jahr verdienen sollte, bei den Bayern also ins oberste Gehaltssegment rutschen muss.
Ob dieser Stillstand in den Verhandlungen sowie die Unklarheit beim Gehalt für andere Vereine nun die Gelegenheit darstellt, um dazwischenzufunken? Dem Bericht zufolge ist Real Madrid an Musiala "sehr interessiert". Die Bayern-Fans können sich trotzdem beruhigen. Musiala fühle sich in München prinzipiell wohl, kann sich eine Vertragsverlängerung "gut vorstellen".
Dem jüngsten Stillstand zum Trotz haben alle Beteiligten zudem offenbar einen klaren Zeitplan. Laut "Kicker" dürfte noch vor Weihnachten Bewegung in die Personalie kommen. Eine Vertragsverlängerung mit Musiala: Es wäre für viele Bayern-Fans wohl das perfekte Weihnachtsgeschenk.