Wenn Verträge von Fußball-Profis auslaufen, sind sie in einer komfortablen Ausgangsposition. Sie können entweder mit ihrem aktuellen Klub verhandeln und ein höheres Gehalt verlangen oder sie verlassen den Verein und wechseln in eine andere Mannschaft. Der Vorteil bei einem Wechsel: Die Spieler können neben ihrem Gehalt noch ein Handgeld kassieren. Bei David Alaba soll es beispielsweise ein Handgeld von mehr als 17 Millionen Euro gewesen sein.
Der Vertrag von Mats Hummels läuft zum Saisonende aus – er ist demnach in dieser komfortablen Situation, auch wenn ein finanziell großer Wechsel wie bei Alaba aufgrund des Alters wohl ausgeschlossen ist. "Ich habe zu Sebastian Kehl gesagt, dass ich an Stelle des BVB auch nicht mit mir verlängern würde", gestand der Nationalspieler im Sommer den "Ruhr Nachrichten".
Damals blickte der 33-Jährige enttäuscht auf eine von Verletzungen geprägte Saison zurück. "Unter anderem die Kniegeschichte hat mir schon gezeigt, dass da ein paar Jahre in den Knochen stecken", erinnerte er sich. Damals erwog er sogar ein mögliches Karriereende nach der Saison.
Seitdem hat sich Hummels jedoch zurückgekämpft: In der Hinrunde war er für viele Experten der beste deutsche Innenverteidiger der Bundesliga – auch die Hoffnung auf ein WM-Ticket hat ihn wohl angetrieben. Umso härter hat ihn die Nicht-Nominierung getroffen. Aktuell ist er mit dem BVB stattdessen auf Asien-Tour, in Vietnam sprach er nun über seine Zukunft.
Im Moment beschäftige er sich nicht mit einer Vertragsverlängerung, verriet Hummels in einer Presserunde. Erst im kommenden Jahr wolle sich der BVB-Star mit den Verantwortlichen zusammensetzen.
Hummels macht sich also mit dem Vertragsthema ebenso wenig Druck wie die Verantwortlichen beim BVB. "Das gehen wir relativ entspannt an", hatte Sportdirektor Sebastian Kehl gegenüber "Sky" schon im Juli erklärt. "Wir haben ein sehr, sehr großes Vertrauensverhältnis."
Im Gespräch mit "Sport Bild" kündigte Kehl dann jedoch an: "Es kann schon sein, dass nicht jeder der acht auslaufenden Verträge verlängert wird." Neben Hummels sitzen unter anderem der verletzte Marco Reus, Nachwuchshoffnung Youssoufa Moukoko und der erst im Herbst verpflichtete Anthony Modeste auf auslaufenden Verträgen.
Auch mit Offensiv-Leader Reus sollen Gespräche über eine Vertragsverlängerung im Frühjahr aufgenommen werden. Modeste, der wohl kein sonderlich bescheidenes Gehalt kassiert, hat bisher noch nicht zeigen können zeigen, dass er dieses wert ist.
DFB-Star Moukoko hat derweil bereits einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass Moukoko verlängern werde. Anscheinend wollte er mit der Unterschrift nur bis zu seinem 18. Geburtstag warten – den er in Katar feierte. Unterschrieben hat er allerdings noch nicht.
Unabhängig davon, wie lange die deutsche Mannschaft noch beim WM-Turnier dabei ist, wird Moukoko die Dortmunder Asien-Reise verpassen. Die Promo-Tour endet schon am Mittwoch (13 Uhr) mit einem Freundschaftsspiel gegen die vietnamesische Nationalmannschaft.
Zuvor hatte die BVB-Rumpf-Truppe in Singapur einen 7:2-Sieg gegen die Lion City Sailors gefeiert, ehe man in Malaysia die Johor Southern Tigers mit 4:1 schlug. Sowohl in den Stadien als auch am Flughafen wurde die Mannschaft von überraschen vielen schwarz-gelben Fans empfangen.